Unfall nach Flucht vor der Polizei

Jugendliche bei Sturz in tiefen Schacht in Mendig schwer verletzt

Stand

In der Eifel sind am Sonntagabend mehrere Jugendliche schwer verletzt worden. Sie waren auf der Flucht vor der Polizei in einen tiefen Schacht gestürzt und mussten aufwendig gerettet werden.

Nach dem Sturz von drei Jugendlichen in einen Schacht in Mendig und ihrer Rettung wurden am Montag weitere Details des Unglücks bekannt. Die Feuerwehr Mendig teilt auf ihrer Facebook-Seite mit, es habe sich um einen etwa 28 Meter tiefen Schacht gehandelt. Demnach habe ein aufmerksamer Anwohner den Rettungskräften mitgeteilt, wo sich vermutlich der Unglücksort befinde - im Bereich "Auf Stürmerisch" in einem Waldstück in Mendig, in der Nähe eines Steinbruchs.

Jugendliche flohen nach Verkehrskontrolle in Mendig vor Polizei

Nach Angaben der Polizei haben die drei Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 19 Jahren zuvor ein Moped geklaut. Im Anschluss daran seien sie einer Polizeistreife aufgefallen, da sie zu schnell unterwegs gewesen sein sollen. Den Angaben zufolge flohen sie auf zwei Motorrädern vor den Beamten, stellten sie anschließend an einem Waldrand in Mendig ab und liefen dann weiter in das Waldstück hinein.

Der Schacht, in den die drei Jugendlichen in Mendig gestürzt sind, bei Tageslicht.
Der Schacht, in den die drei Jugendlichen in Mendig gestürzt sind, bei Tageslicht. Deutlich sieht man, dass ein Teil des Schachts gemauert ist. Das Loch soll einen Durchmesser von etwa zehn Metern haben. Bild in Detailansicht öffnen
Der Schacht, in dem die drei Jugendlichen in Mendig gestürzt sind, bei Tageslicht.
Der Schachteingang sieht wie ein großer Trichter aus. Hier sind die drei Jugendlichen in Mendig in die Tiefe gestürzt. Bild in Detailansicht öffnen
Der Schacht, in dem die drei Jugendlichen in Mendig gestürzt sind, bei TAgeslicht.
Bei Tag gut zu sehen: In der Nähe des Schachts in Mendig warnt ein Schild vor der Gefahr. Bild in Detailansicht öffnen
In der Nähe des Schachts: Die Polizei war am Montag bei Tageslicht am Unfallort in Mendig, um alles zu dokumentieren.
In der Nähe des Schachts: Die Polizei war am Montag bei Tageslicht am Unfallort in Mendig, um alles zu dokumentieren. Bild in Detailansicht öffnen

Die Polizeistreife soll die Suche zunächst abgebrochen haben, sagt Polizeisprecher Jürgen Fachinger dem SWR. Etwa zehn Minuten später setzten die Jugendlichen dann selbst einen Notruf ab, weil sie auf der Flucht in den Schacht gestürzt waren. "Nach unserem Kenntnisstand war der Schacht mit einem Zaun gesichert. Wobei die Ermittlungen jetzt noch andauern, ob es dort doch irgendwo Versäumnisse gab", sagt Fachinger.

Jugendlicher bei Sturz in Schacht schwerstverletzt, Höhenrettung in Mendig im Einsatz

Die Rettung der verunglückten Jugendlichen sei kompliziert gewesen, teilte die Polizei mit. Auf der Facebookseite der Feuerwehr heißt es, sie hätten unter anderem den Zugang zum Unglücksort in dem Waldstück mit einer Motorsäge frei machen müssen.

Das Loch ist nach Polizeiangaben etwa zehn Meter breit. Nur mit Hilfe der Bergwacht aus Ettringen hätten sie gerettet werden können. Einer der Jugendlichen erlitt bei dem Sturz schwerste Kopfverletzungen, auch die anderen beiden wurden schwer verletzt.

Ebenfalls im Einsatz waren demnach die Höhenretter der Feuerwehr Koblenz, ein Rettungsteam des Bundeswehrzentralkrankenhauses, ein ADAC-Hubschrauber aus Mainz und die Feuerwehren aus Bell und Thür.

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SWR