Die Fälle stammen nach Angaben des Polizeipräsidums Westpfalz und der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern aus den Jahren 2020 und 2021. Betroffen seien Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Betriebe waren laut Ermittlern auf der Suche nach Geldgebern für eine Finanzierung. Über Vermittler seien die Firmen dann mit angeblichen Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten in Kontakt gebracht worden. Einige dieser Vermittler sitzen in Kaiserslautern, weshalb die Staatsanwaltschaft hier auch die Ermittlungen übernommen hat.
Unternehmen sollen vorab Rechnungen bezahlen
Den Unternehmern sei der Eindruck vermittelt worden, dass sie tatsächlich Geld für ihre Projekte erhalten werden. Im Gegenzug forderten die angeblichen Investoren, dass die Firmen Rechnungen für beispielsweise Geschäftsreisen, Gutachten oder Versicherung übernehmen sollen. Dadurch seien den Unternehmern "enorme Kosten" entstanden, wie die Staatsanwaltschaft berichtet.

Opfer zahlen tausende Euro und erhalten nichts zurück
Doch die vermeintlichen Investoren zahlten nichts, sondern vertrösteten ihre Geschäftspartner mehrmals. Im Gegenteil: Häufig seien weitere Rechnungen gestellt worden, um weitere Voraussetzungen für die angeblich in Kürze anstehende Auszahlung der Gelder erfüllen zu können. Diese Finanzierung kam jedoch nach Polizeiangaben nie zustande.
Betrüger nutzen bewusst ähnliche Firmennamen
Die Betrüger benutzten dabei die folgenden Firmennamen und E-Mail-Adressen:
- (The) Emirates Net - emirates.net@outlook.com
- Gulf Holding Foundation Inc. (kurz: Gulf Foundation) - gulffoundation@outlook.com
- Emirates Holding - An Emirates Group Corporation (kurz: Emirates Holding Group) - info@emiratesholding.org
- Pacific Ventures LLC - pacificventures@outlook.com oder PV.LLC@outlook.com
- EIN International (kurz: EIN)
Ähnlichkeiten mit real existierenden Firmen seien laut Polizei ganz bewusst gewählt.

Polizei veröffentlicht Logos der angeblichen Investoren
Die Ermittler hoffen nun, dass sich weitere Opfer der Betrugsmasche bei ihnen melden. Jede Information zu den angeblichen Investoren aus Arabien könne bei den Ermittlungen weiterhelfen. Den genauen Schaden teilte die Polizei nicht mit, er gehe aber in die Millionenhöhe. Die Logos der angeblichen Investorenfirmen sind auf der Fahndungsseite der Polizei Rheinland-Pfalz hinterlegt.