Militärpfarrer Markus Konrad will seine Schützlinge besser verstehen und ist deswegen von einem hohen Turm gesprungen. (Foto: SWR, SWR)

Um seine Schützlinge besser zu verstehen

Militärpfarrer aus Zweibrücken springt von zwölf Meter hohem Turm

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Eigentlich ist er Seelsorger für die Soldaten des Fallschirmjägerregiments in Zweibrücken. Doch Militärpfarrer Markus Konrad wollte heute selbst erfahren, wie sich das Fallschirm-Training für seine Schützlinge anfühlt.

Bis gerade eben stand Markus Konrad noch auf der Plattform eines zwölf Meter hohen Turms. Jetzt folgen etwa drei Sekunden freier Fall. Dann hört man einen Rums. Der Militärpfarrer fällt unsanft in seinen Gurt und segelt an einem Stahlseil hängend in Richtung Boden.

Pfarrer Markus Konrad will wissen, wie sich Fallschirmspringer fühlen

Der etwas schmächtige Mann um die 50 unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht sehr von den anderen Soldaten. Auch er trägt Uniform. Aber sein Gesicht verrät, dass das hier kein Alltag für ihn ist und man fragt sich unweigerlich, wieso tut ein Pfarrer sich das an?

"Als Militärpfarrer soll man ja auch mit dem Alltag der Soldaten vertraut werden und das Gefühl nachempfinden können, wie es ist, wenn der Fallschirmjäger aus dem Flugzeug springt", sagt Militärpfarrer Markus Konrad. "Deswegen möchte ich mich dieser Herausforderung stellen und herausfinden, wie sich ein Fallschirmjäger fühlt, wenn er die erste Sprungerfahrung macht."

Militärpfarrer Markus Konrad kurz vor seinem Sprung von einem zwölf Meter hohen Turm. (Foto: SWR, SWR)
Militärpfarrer Markus Konrad beim Fallschirmjägerregiment in Zweibrücken kurz vor seinem Sprung von einem zwölf Meter hohen Turm.

Soldaten in Zweibrücken schätzen Engagement von Militärpfarrer

Und dieses Engagement des Pfarrers in ihre Lebenswelt einzutauchen, das wissen auch die Soldaten zu schätzen, meint Stabsfeldwebel Jan Heilmann.

"Das ist natürlich für die Soldaten ein tolles Bild, dass er sich für unsere Ausbildung so sehr interessiert. Auch dass er jetzt den Mut aufbringt, hier auf den Sprungturm mit raus zu gehen. Das ist eine tolle Sache, die auch für ihn bestimmt eine Bereicherung sein wird."

Militärpfarrer fällt nach Sprung von Turm Stein vom Herzen

Ob Spaß oder doch mehr Mutprobe - Militärpfarrer Konrad ist nach seinem ersten Sprung sichtlich erleichtert.

"Es hat alles gehalten. Das ist schon Mal super. Aber das war jetzt schon Hardcore, da rauszugehen. Ich habe die Augen zugemacht, aber es war gar nicht so schlimm. Das kann ich nochmal machen."

Das war jetzt schon Hardcore.

Pfarrer Markus Konrad will gar nicht mehr aufhören

Gesagt, getan! Insgesamt fünf Mal hat Markus Konrad heute aus zwölf Metern Höhe den Schritt ins Leere gewagt. Bleibt nur noch die Frage: Wie bewertet Stabsfeldwebel Heilmann die ersten Sprungversuche seines Seelsorgers?

"Ähm, das ist noch verbesserungswürdig. Aber der Wille zählt, er ist gesprungen, das ist die Hauptsache. In einer Ausbildung könnte man da noch dran schleifen."

Militärpfarrer Konrad plant keinen Berufswechsel

Einen Karrierewechsel hat Militärpfarrer Konrad ohnehin nicht geplant. Aber: Möglicherweise springt er bald auch aus einem echten Flugzeug, dann aber als Tandemsprung, wie er lächelnd hinzufügt. Auf die Frage, ob er seine Fallschirmspringer jetzt besser verstehen kann, meint Konrad:

"Ich habe jetzt eine Vorstellung davon, wie sich so ein Springer-Lehrgang anfühlen muss. Man steht weit oben und ist in diesem Moment furchtbar allein."

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