Die Pflegeberufe müssen nach Ansicht der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz aufgewertet werden. Nur so ließen sich Notstände in der Alten- und Krankenpflege vermeiden, hieß es zum Internationalen Tag der Pflegenden am Freitag.
4.500 Euro Einstiegsgehalt und früher in Rente
Der Präsident der Landespflegekammer, Markus Mai sagte, Pflegekräfte sollten mindestens 4.500 Euro verdienen, mit durchschnittlich 60 bis 63 Jahren in Rente gehen und ihre Arbeitszeit flexibler gestalten können. Gleichzeitig müsse die Arbeitsbelastung sinken, etwa durch mehr Personal in den Pflegeeinrichtungen. Nur so könne der Beruf auch für Nachwuchskräfte attraktiv werden.
Internationaler Tag der Pflege Trotz Stress: Warum Pflegerinnen in Kaiserslautern ihren Job lieben
Der Fachkräftemangel in der Pflege ist ungebrochen hoch. Zwei Pflegerinnen aus Kaiserslautern erzählen, dass sie trotz enormer Belastung lieben, was sie tun.
Weitere Forderungen von Pflegekräften seien eine Vier-Tage-Woche, feste Dienstpläne, Freizeitausgleich für Überstunden und Prämien für das Einspringen an freien Tagen. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse besser werden. Als Beispiele nannte Mai Betreuungsangebote für die Kinder der Pflegekräfte sowie die besondere Berücksichtigung familiärer Bedürfnisse in den Dienstplänen.
Rund 200 Pflegekräfte befragt
Die Landespflegekammer stützt ihre Erkenntnisse auf eine Umfrage unter rund 200 Pflegekräften in mehreren Bundesländern. Mai sagte, viele liebten ihren Job, wünschten sich aber deutlich bessere Rahmenbedingungen. Dazu zählten auch mehr Zeit für Fortbildungen und Wertschätzung vom Arbeitgeber.
Einer Erhebung der Techniker Krankenkasse zufolge waren Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr durchschnittlich eine Woche länger krankgeschrieben als im Vorjahr und damit auch mehr als im Bundesdurchschnitt. Auch die Techniker Krankenkasse fordert deshalb bessere Arbeitsbedingungen.