Zwei Pflegerinnen schieben Patienten mit Rollstühlen auf einem Flur in einem Krankenhaus. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Daniel Bockwoldt)

Ideen gegen Personalmangel in RLP

Wie Pflegekräfte den Pflegenotstand beseitigen würden

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Je älter die Gesellschaft wird, desto wichtiger werden Pflegekräfte. Gleichzeitig wollen den Beruf aber zu wenige ausüben. Jetzt haben Pflegekräfte aus RLP Vorschläge gemacht, wie sich die Situation bessern könnte.

Die Pflegeberufe müssen nach Ansicht der Landespflegekammer Rheinland-Pfalz aufgewertet werden. Nur so ließen sich Notstände in der Alten- und Krankenpflege vermeiden, hieß es zum Internationalen Tag der Pflegenden am Freitag.

4.500 Euro Einstiegsgehalt und früher in Rente

Der Präsident der Landespflegekammer, Markus Mai sagte, Pflegekräfte sollten mindestens 4.500 Euro verdienen, mit durchschnittlich 60 bis 63 Jahren in Rente gehen und ihre Arbeitszeit flexibler gestalten können. Gleichzeitig müsse die Arbeitsbelastung sinken, etwa durch mehr Personal in den Pflegeeinrichtungen. Nur so könne der Beruf auch für Nachwuchskräfte attraktiv werden.

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Weitere Forderungen von Pflegekräften seien eine Vier-Tage-Woche, feste Dienstpläne, Freizeitausgleich für Überstunden und Prämien für das Einspringen an freien Tagen. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf müsse besser werden. Als Beispiele nannte Mai Betreuungsangebote für die Kinder der Pflegekräfte sowie die besondere Berücksichtigung familiärer Bedürfnisse in den Dienstplänen.

Rund 200 Pflegekräfte befragt

Die Landespflegekammer stützt ihre Erkenntnisse auf eine Umfrage unter rund 200 Pflegekräften in mehreren Bundesländern. Mai sagte, viele liebten ihren Job, wünschten sich aber deutlich bessere Rahmenbedingungen. Dazu zählten auch mehr Zeit für Fortbildungen und Wertschätzung vom Arbeitgeber.

Einer Erhebung der Techniker Krankenkasse zufolge waren Pflegekräfte in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr durchschnittlich eine Woche länger krankgeschrieben als im Vorjahr und damit auch mehr als im Bundesdurchschnitt. Auch die Techniker Krankenkasse fordert deshalb bessere Arbeitsbedingungen.

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