Eine Pflegerin aus Kaiserslautern berichtet über ihre Arbeit mit älteren Menschen (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Sina Schuldt)

Internationaler Tag der Pflege

Trotz Stress: Warum Pflegerinnen in Kaiserslautern ihren Job lieben

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AUTOR/IN
Viktoria Machleidt

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist ungebrochen hoch. Zwei Pflegerinnen aus Kaiserslautern erzählen, dass sie trotz enormer Belastung lieben, was sie tun.

Stress ist bei beiden Pflegerinnen an der Tagesordnung, dennoch gehen sie gerne zur Arbeit. An den Ort, an dem sie sich teilweise länger aufhalten als in ihrem eigenen Zuhause. Die Auszubildende Aaliyah Ritchie schnupperte im Rahmen eines freiwilligen sozialen Jahres in den Pflegeberuf und entschied sich im Anschluss für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau.

"Die Bewohner haben oft niemanden mehr und freuen sich dann, wenn man mit einem Lächeln ins Zimmer kommt."

Insgesamt ist Aaliyah Ritchie jetzt knapp drei Jahre in der Pflege tätig und steht kurz vor ihrem Abschluss. Gerade mal volljährig klagt sie schon über Rückenschmerzen. Daher ist der jungen Frau auch bewusst, dass sie den Job nicht ewig machen kann. An ihrer Motivation ändere das aber kaum etwas.

Tag der Pflege: Mitarbeiterinnen in Kaiserslautern berichten aus eigener Erfahrung (Foto: SWR)
Die junge Pflegerin Aaliyah Ritchie bei ihrer Arbeit. Sie sagt: "Es motiviert mich, wenn die Bewohner glücklich sind. Es ist schön eine Bindung zu ihnen aufzubauen."

Junge Pflegerin in Kaiserslautern: Job muss Berufung sein

Klar ist: Mit der Belastung müsse man umgehen können, erklärt die 18-Jährige. Der Pflegeberuf müsse Berufung sein, sonst sei man fehl am Platz. Denn Pflegebedürftige seien auf Menschen angewiesen, die für sie da sein wollen.

Tag der Pflege: Mitarbeiterinnen in Kaiserslautern berichten aus eigener Erfahrung (Foto: SWR)
Pflegerin Ludmila Geringer sortiert Medikamente. Sie macht ihren Beruf in Kaiserslautern schon seit vielen Jahren.

Kritik an Bürokratie und realitätsfremden Entscheidungen der Politik

Ludmila Geringer ist der gleichen Meinung wie ihre junge Kollegin. Sie arbeitet seit rund zwanzig Jahren als Pflegerin - und benennt ein großes Problem: die Bürokratie. Politische Entscheidungen hätten kaum etwas mit der Realität zu tun, sagt sie.

"Man muss damit einverstanden sein, dass du nicht zu den Patienten kommst, um Händchen zu halten."

Auf die Frage, ob sich beide Pflegerinnen noch einmal für diesen Beruf entscheiden würden, antworten sie mit einem klaren "Ja". Und die Auszubildende Aaliyah fügt hinzu: Sie mache es traurig, wenn jemand lustlos zur Arbeit kommt.

Besondere Aktion zum Tag der Pflege in Pirmasens

Der Internationale Tag der Pflege, jährlich am 12. Mai, ist den Pflegeberufen gewidmet. Ihn gibt es seit 1965. Unter dem Motto „Pflege braucht Aufwind“ beteiligt sich das Diakonie Zentrum Pirmasens mit einer besonderen Aktion: In Pirmasens, Contwig und Thaleischweiler-Fröschen lassen die Mitarbeiter Luftballons aufsteigen - mit Wünschen für den Pflegeberuf.

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