Ab Sonntagbend sollen die Züge wieder stehen (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Jens Büttner)

50-Stunden-Warnstreik der EVG

Bahn stellt Fernverkehr ab Sonntagabend bundesweit zwei Tage ein

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Ab Sonntagabend will die EVG den Bahnverkehr in Deutschland für 50 Stunden bestreiken. Die Deutsche Bahn stellt daher den Fernverkehr für zwei Tage komplett ein. Auch im Regionalverkehr in Rheinland-Pfalz dürfte wenig gehen.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will von Sonntag, 22 Uhr, bis Dienstagnacht um 24 Uhr im Fern-, Regional- und Güterverkehr streiken, wie sie am Donnerstag mitteilte. Das wird den Bahnverkehr in Rheinland-Pfalz und dem gesamten Bundesgebiet ab Sonntagabend weitgehend lahmlegen.

Die Deutsche Bahn teilte daraufhin mit, sämtliche ICE- und IC-Züge blieben in den Depots. Auch im Regionalverkehr werde "während des Streiks größtenteils kein Zug fahren".

Bahn bietet flexible Nutzung der Tickets an

"Alle Fahrgäste, die ihre für den 14. bis 16. Mai geplante Reise aufgrund des Streiks der EVG verschieben möchten, können ihr bis einschließlich 11. Mai gebuchtes Ticket für den Fernverkehr ab sofort bis einschließlich Sonntagabend flexibel nutzen", teilte die Bahn weiter mit. Die Bahn geht davon aus, dass der Verkehr bis Sonntagabend noch weitgehend reibungslos laufen kann.

Es ist bereits der dritte bundesweite Warnstreik, von dem Pendler und Reisende im laufenden Tarifkonflikt betroffen sind. Im März legte die EVG gemeinsam mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di große Teile des öffentlichen Verkehrs inklusive der meisten Flughäfen für einen Tag lahm.

Der zweite Ausstand beschränkte sich im April auf einen Zeitraum von acht Stunden, sorgte aber ebenfalls für viele Ausfälle. Im Fernverkehr gab es bundesweit auch lange nach Streikende um 11 Uhr noch erhebliche Probleme. Der Nahverkehr in Rheinland-Pfalz dagegen lief schnell wieder an.

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EVG will Druck auf Bahn erhöhen

Mit dem neuen bundesweiten Warnstreik will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeberseite im laufenden Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn und 50 weiteren Bahnbetrieben erhöhen. "Da sich an den Verhandlungstischen nur wenig bewegt, wird jetzt noch einmal gestreikt", teilte EVG-Tarifvorständin Cosima Ingenschay am Donnerstag mit. "Insgesamt streiken wir 50 Stunden und erhöhen damit den Druck deutlich, weil uns die Arbeitgeber keine andere Wahl lassen", hieß es von Verhandlungsführer Kristian Loroch. Bei der DB arbeiten 180.000 der 230.000 Beschäftigten, für die die EVG aktuell verhandelt.

Bahn will sich am öffentlichen Dienst orientieren

Die Gewerkschaft will bei den Verhandlungen mindestens 650 Euro mehr im Monat für die Beschäftigten herausholen oder zwölf Prozent bei den oberen Einkommen, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Deutsche Bahn will sich hingegen am Abschluss des öffentlichen Dienstes orientieren, der Ende April erzielt wurde. Daran angelehnt hat der bundeseigene Konzern zunächst einen steuer- und abgabenfreien Inflationsausgleich in mehreren Stufen von insgesamt 2.850 Euro vorgeschlagen. Darüber hinaus sollen Löhne und Gehälter ab März 2024 stufenweise erhöht werden.

Mindestlohn als Knackpunkt

Ein entscheidender Knackpunkt bei den Verhandlungen war zuletzt der gesetzliche Mindestlohn: Rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhalten diesen aktuell bei der DB nur über Zulagen. Die EVG will vor den Verhandlungen über Tariferhöhungen zunächst den Mindestlohn von zwölf Euro in der Gehaltstabelle verankern. Etwaige Verhandlungsergebnisse würden dann auf diese zwölf Euro angerechnet. Einen Vorschlag der Bahn, mit dem die 12 Euro rückwirkend zum März dieses Jahres in die Tabellen aufgenommen werden sollten, wies die Gewerkschaft diese Woche zurück.

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