"Es ist einfach zu billig": Warum der Transport von Gütern teurer werden muss

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AUTOR/IN
Arne Wiechern
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Andreas Böhnisch

Wie soll die Logistik der Zukunft funktionieren? Der Mobilitätsforscher Professor Andreas Knie fordert ein Umdenken. Die Transportkosten seien zu niedrig.

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Die meisten Güter werden in der EU per Lkw transportiert, Tendenz steigend - auch in Deutschland. Laut Statistischem Bundesamt hat der Anteil sogar leicht zugenommen. Wurden 2011 rund 74 Prozent des Güterverkehrs auf der Straße abgewickelt, waren es 2021 rund 77 Prozent.

Transport verteuert Waren kaum

Für die Logistik der Zukunft fordert Professor Andreas Knie, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, neue Prioritäten. Problematisch sei zurzeit, dass der Transport von Gütern kaum einen Einfluss auf den Wert einer Ware habe. "Wir können es uns erlauben, quer durch die Welt alles saisonübergreifend zu haben." An diesem Punkt sei auch aus Gründen des Klimaschutzes ein Umdenken notwendig.

Höhere Straßenmaut sinnvoll

Der Mobilitätsforscher kritisiert die jüngste Anhebung der Lkw-Maut in Deutschland als zu gering. Hier sei eine Neuausrichtung erforderlich. "Wir müssen den Preis für den Transport erhöhen." Dadurch könne der Warenverkehr per Lkw auf der Autobahn über weite Strecken reduziert werden. Sinnvoller und nachhaltiger seien lokale Versorgungskonzepte: "Man kann auch von der Region für die Region leben." Dann hätten wir im Lkw- und Güterverkehrsbereich insgesamt weniger Wachstum.

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