100 Jahre Muttertag: Kein Grund zum Feiern

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AUTOR/IN
Stefan Eich

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Der Muttertag in Deutschland wird 100 Jahre alt. Für Désirée Waterstradt, Elternschaftsforscherin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, ist das kein Grund zum Feiern. Die Gesellschaft habe ein sehr ambivalentes Mutterbild. "In unseren Berufs- und Geldgesellschaften ist es so, dass man die 'Umsonst-Leistung' der Mutter nicht nur schätzt, sondern auch auf sie herabblickt und sie geringschätzt." Denn Mütter seien keine Fachkräfte rund ums Kind. "Das ist eine schwierige Gemengelage." Deshalb plädiert Waterstradt dafür, anstatt des Muttertags alle Beteiligten an der Kindererziehung zu würdigen. "Menschenmütter konnten ihren Nachwuchs noch nie allein aufziehen." Es handele sich vielmehr um eine Gemeinschaftsaufgabe der gesamten Gesellschaft. "Diese Kooperationsleistung können wir sehr wohl feiern, wenn es ein Miteinander von Kita-Erzieherinnen, Vätern, Hebammen gibt - und wer ansonsten noch alles dabei ist", sagt die Wissenschaftlerin im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Stefan Eich.

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