Antisemitische Proteste in Deutschland: Diese Grenzen werden überschritten

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Interview
Stefan Eich
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Moritz Braun
Moritz Braun steht vor dem Logo von SWR Aktuell

Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat grundsätzlich Verständnis für Demonstrationen in Deutschland pro Palästina. Das hat er im Interview mit SWR Aktuell gesagt. Allerdings überschreite der Großteil der Demonstrantinnen und Demonstranten mit antisemitischen Parolen Grenzen.

Es wird antisemitisch, wenn Israel dämonisiert wird, Doppelstandards angelegt werden und wenn das Existenzrecht des Staates Israel in Frage gestellt wird

Bei den Protesten in Deutschland würde ausgeklammert, dass die Ursache für den Konflikt ein Terrorangriff der Hamas sei. Außerdem benutze die Hamas im Gazastreifen die eigene Bevölkerung als Schutzschild, so Schuster.

Jüdinnen und Juden in Deutschland fühlen sich bedroht

Laut Schuster würde bei den Demonstrationen nicht unterschieden zwischen dem Staat Israel und jüdischen Menschen. Diese würden für Entscheidungen der israelischen Regierung in Verantwortung genommen. „Das ist ein Punkt, der überhaupt nicht geht“, so Schuster.