Liebeskummer kann aufs Herz gehen, berichtet meine Kollegin Sabine Hub, die auch Paartherapeutin ist, am Montag im SWR-Gespräch. Beim „Broken-Heart-Syndrom“ treten dieselben Symptome auf wie beim Herzinfarkt, obwohl Betroffene über gesunde Herzkranzgefäße verfügen. Das Herz reagiert auf Stresshormone, die das Gehirn massenhaft ausschüttet – etwa nachdem eine Beziehung zu Bruch gegangen ist.
Neu war mir, dass wir im Liebeskummer mehrere Phasen durchlaufen wie in der Trauer über den Verlust eines Menschen. Zuerst wollen wir es nicht wahrhaben. Dann reagieren wir mal deprimiert, mal wütend. Mit dem zeitlichen Abstand wächst auch der Abstand zum Ereignis - der Schmerz lässt allmählich nach. Beim Liebeskummer klingt er nach etwas mehr als einem Jahr aus, sagt Sabine Hub.
Ein Mistgefühl!
Liebeskummer erzeugt bei mir den Wunsch, die nächsten sechs Wochen oder sechs Monate vorzuspulen wie eine Musikcassette. An den besagten Punkt, wenn der Schmerz zum ersten Mal nachlässt. „Andere Mütter haben auch schöne Töchter.“ Wie sehr habe ich diesen Satz von Freunden gehasst! Sie hatten zweifellos recht, aber ich keinen klaren Kopf. Liebeskummer ist ein Mistgefühl, finde ich, kein Psychologe soll mir das schönreden.
Ein Freund von mir hat gerade alle Fotos mit seiner Ex-Partnerin und ihre Briefe verbrannt. Soweit würde ich nicht gehen. Sabine Hub rät, alle Gegenstände aus der Partnerschaft einzusammeln und in den Keller zu verbannen. Gute Erfahrungen habe ich mit dem Rat der Paartherapeutin gemacht, die Telefonnummer der Ex zu löschen sowie die Freundschaften auf Facebook und Co.. Ach, hätten wir uns bloß nie kennengelernt!