Schafe weiden auf der Schwäbischen Alb bei Ehingen. Die Stadt will zusammen mit Schelklingen und Allmendingen einen interkommunalen Schafstall bauen. (Foto: Pressestelle, Stadt Ehingen)

Hüteschäferei auf der Schwäbisch Alb

Warum in Ehingen ein interkommunaler Schafstall gebaut wird

Stand
AUTOR/IN
Carola Kührig
Carola Kührig (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Nach Verzögerungen soll noch in diesem Jahr in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) ein Schafstall für rund 750 Tiere entstehen. Drei Kommunen machen mit.

Das Projekt gibt es schon länger, jetzt wird es umgesetzt: Die Städte Ehingen und Schelklingen sowie die Gemeinde Allmendingen im Alb-Donau-Kreis werden gemeinsam einen Schafstall für insgesamt 750 Tiere bauen. Der Gemeinderat der Stadt Ehingen hat die Arbeiten jetzt vergeben.

Audio herunterladen (400 kB | MP3)

Schafstall als Basisstation für Wanderschäferei

Der Stall sei zwingend nötig, heißt es von der Stadt Ehingen. Dort könnten Schafe und Ziegen artgerecht und auch medizinisch versorgt werden. Auch für den Schäfer soll es eine Unterkunft geben. Außerdem ist eine Mehrzweckhalle geplant, in der Maschinen untergebracht werden können. Damit wäre der Schafstall die Basisstation für die Wanderschäferei.

Um die traditionelle Hüteschäferei der Schwäbischen Alb zu erhalten und die Auflagen der Schafhaltung erfüllen zu können, ist ein interkommunaler Sommerschafstall erforderlich.

Schafe weiden auf der Schwäbischen Alb bei Ehingen. Die Stadt will zusammen mit Schelklingen und Allmendingen einen interkommunalen Schafstall als Basisstation für die Wanderschäferei bauen. (Foto: Pressestelle, Stadt Ehingen)
Schafherden pflegen Wacholderheiden auf der Schwäbischen Alb. Die Stadt Ehingen will jetzt zusammen mit Schelklingen und Allmendingen für die Wanderschäferei einen interkommunalen Schafstall bauen.

Sie beweidet mit ihren Tieren seit Jahren auf den Gemarkungen von Ehingen, Schelklingen und Allmendingen kommunale Wacholderheiden, insgesamt rund 140 Hektar. Diese Flächen sind typisch für die Landschaft der Region, mehr als 60 Hektar gehören zu Ehingen.

Bisher nur unzureichende Schattenplätze und Wasserversorgung

Momentan gibt es jedoch zu wenig Schattenplätze, auch die Wasserversorgung und die Pferchflächen reichen laut Stadtverwaltung nicht. Deshalb sollte schön längst ein Sommerschafstall gebaut werden, allein schon, um Auflagen zu erfüllen.

Aber der Baubeginn verzögerte sich immer wieder. So wurde beispielsweise bei einer öffentlichen Ausschreibung im Jahr 2022 kein Angebot abgegeben. Daraufhin holte die Stadt Angebote ein.

Anfang 2025 soll der Schafstall fertig sein

Inzwischen hat das zuständige Regierungspräsidium Tübingen den Förderantrag bewilligt. Das bedeutet: 70 Prozent der Kosten in Höhe von rund 1,17 Millionen Euro werden übernommen. Den Rest teilen sich die beteiligten Kommunen. Dieses Jahr sollen die Bauarbeiten beginnen, Anfang nächsten Jahres soll der Schafstall fertig sein.

Die traditionelle Hütehaltung ist nach wie vor die beste Pflegevariante für die Flächen: Werden sie von Schafen beweidet, verbuschen sie nicht so stark. Wie es in der Mitteilung der Stadtverwaltung weiter heißt, handle es sich um einen ökologisch wertvollen Biotopverbund. Auch Umweltverbände und Ehrenamtliche des Schwäbischen Albvereins helfen bei der Pflege.

Mehr zum Thema Schafhaltung

Ehingen

Experten untersuchen Bissspuren Wolf oder nicht Wolf? Ergebnis nach Schafsrissen im Ries steht fest

Wie kamen 27 Schafe im Nördlinger Ries zu Tode. War für die drei Angriffe in zwei Wochen ein Wolf verantwortlich? Eine DNA-Analyse liefert jetzt eindeutige Ergebnisse.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Gesellschaft Keine Angst vorm Wolf – Wie sich Nutztiere schützen lassen

Ein Elektrozaun mit mindestens 4000 Volt schützt Schafsherden recht effektiv. In der Schweiz helfen zusätzlich speziell ausgebildete Herdenschutzhunde. Die sind in Deutschland nicht erlaubt.

SWR2 Wissen SWR2

St. Johann

600 neugeborene Lämmer Mehr Schafe als Einwohner: St. Johann-Bleichstetten

Bleichstetten auf der Schwäbischen Alb im Kreis Reutlingen hat derzeit mehr Schafe als Einwohner. 600 Lämmer wurden geboren. Insgesamt hat der Schäfer nun über 1.000 Tiere.

SWR4 BW am Vormittag SWR4 Baden-Württemberg