Die Stadt Heidenheim reduziert wegen der Energiekrise die Straßenbeleuchtung. Rund 9.000 Laternen werden künftig montags bis freitags zwischen 1 und 4 Uhr nachts abgeschaltet. Die abgeschalteten Straßenlaternen werden jetzt mit rot-weißen Banderolen gekennzeichnet. Dies kostet laut Stadt 80.000 Euro. Abgeschaltet wird erst, wenn alle in Frage kommenden Laternen beklebt sind, das ist vermutlich Ende des Monats der Fall, teilte ein Sprecher mit.
Aus "versicherungstechnischen Gründen" müssten die Laternen mit den rot-weißen Aufklebern gekennzeichnet werden, heißt es. Nur 23 Fußgängerüberwege bleiben beleuchtet. Heidenheim verspricht sich durch die Abschaltung der vielen Straßenlaternen Einsparungen von 225.000 Euro an Energiekosten. Die Stadt weist darauf hin, dass die Banderolen an den abgeschalteten Laternen Verkehrszeichen sind. Wer sie entfernt, macht sich strafbar. Autofahrer, die unter solch dunklen Straßenlampen parken, müssten das Standlicht einschalten.
Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Blick
Laut dem Baden-Württembergischen Straßenverkehrsgesetz dürfen nur enweder alle Straßenlaternen abgeschaltet werden oder keine. Sonst entstehen Hell-Dunkel-Zonen, was für Verkehrsteilnehmer ein Sicherheitsrisiko darstellt. Daher hat die Stadt Heidenheim keine Wahl, als sämtliche rund 9.000 Laternen abzuschalten. Und - Stichwort Sicherheit - die Abschaltung beginnt bewusst erst eine halbe Stunde, nachdem die letzten Busse ihr Ziel erreicht haben.
Andere Städte überlegen noch - oder setzen auf andere Lösungen
Heidenheim setzt bisher als einzige größere Stadt der Region Ostwürttemberg / Donau-Iller auf nächtliches Abschalten von Straßenlaternen. Aalen, Ellwangen und Ulm verzichten darauf, in Ulm spielen einer Sprecherin der Stadtverwaltung zufolge zum einen Sicherheitsbedenken eine Rolle, zum anderen hängen an den Stromkreisen der Laternen auch andere Geräte, die dann ebenfalls abgeschaltet würden. In Schwäbisch Gmünd prüft die Stadtverwaltung derzeit noch, welche Maßnahmen zum Strom sparen am wirksamsten sind.