Neben Brenzbahn, Illertalbahn und dem Weißenhorner soll auch die Filstalbahn (Ulm-Geislingen) ausgebaut werden. Hier ist laut dem Lenkungskreis Regio S-Bahn Donau-Iller ein halbstündliches Angebot geplant. Es wird ergänzt durch neue Stationen. (Foto: dpa Bildfunk, Sebastian Gollnow)

1,5 Milliarden Euro Investitionssumme

So geht es beim Ausbau von Brenzbahn, Illertalbahn und Weißenhorner weiter

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Der Ausbau des Schienennetzes rund um Ulm schreitet voran: Am Donnerstag sind Verträge zur Finanzierung der Planung unterzeichnet worden. Es geht unter anderem um die Brenzbahn.

Der grenzüberschreitende Ausbau des Schienennetzes im Raum Ulm ist einen Schritt weiter: Die Verantwortlichen aus Baden-Württemberg und Bayern, die sich im Lenkungskreis Regio S-Bahn Donau-Iller zusammengetan haben, einigten sich auf die Finanzierung der konkreten Planungen. Es geht um den Ausbau und die Elektrifizierung der Illertalbahn, der Strecke Senden-Weißenhorn (Weißenhorner) und der Brenzbahn.

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Nutzen-Kosten-Untersuchung: Ausbau lohnt sich

"Ein verbesserter Takt und zusätzliche Halte werden den Menschen ein komfortables, attraktives Angebot zum Um- und Einsteigen bieten - egal ob in der Stadt oder auf dem Land", sagte Verkehrsminister Winfried Hermann am Donnerstag beim Treffen des Lenkungskreises. Eine Nutzen-Kosten-Untersuchung habe gezeigt, dass sich der Ausbau der Bahnstrecken lohne. Bis jetzt gehe man davon aus, dass Ausbau und Modernisierung 1,5 Milliarden Euro kosten. Bis die Züge auf den neuen Strecken rollen, dauert es wohl aber noch einige Jahre.

Brenzbahn: Ko-Finanzierung durch Länder geregelt

Vor allem auf der Brenzbahn zwischen Aalen und Ulm gibt es laut Winfried Hermann durch eine Ko-Finanzierung der Länder nun Planungssicherheit. Die Strecke führt über einige Kilometer auch durch Bayern. "Ich freue mich, dass die beiden Bundesländer bezüglich einer Kostenaufteilung geeinigt haben", sagte der Landrat des Landkreises Heidenheim und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Brenzbahn, Peter Polta. Ein weiterer Meilenstein zur Realisierung des Projektes sei erreicht worden.

Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) bei der Unterzeichnung der Finanzierungsverträge.  (Foto: SWR, Peter Schmid)
Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) bei der Unterzeichnung der Finanzierungsverträge.

Brenzbahn: Planungsphase kann bis zu zwölf Jahre dauern

Für den zweigleisigen Ausbau und die Elektrifizierung der Brenzbahn sind rund 450 Millionen Euro an Gesamtkosten vorgesehen. Zwei Drittel dieser Kosten soll der Bund übernehmen. Die verbleibenden Kosten müssen die Bundesländer und die Kommunen selbst tragen. Es kann allerdings bis zu zwölf Jahre dauern, nur um die Planung für die Brenzbahn abzuschließen.

Illertalbahn: Vorplanung weitgehend abgeschlossen

Die Illertalbahn zwischen Neu-Ulm und Kempten soll auf einer Länge von 85 Kilometern elektrifiziert werden. Elf Kilometer werden außerdem zweigleisig ausgebaut. Laut dem bayerischen Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) sei die Vorplanung dazu "weitgehend abgeschlossen". Der Freistaat finanziert den Entwurfs- und Genehmigungsplan mit knapp 41 Millionen Euro. Die Illertalbahn sei laut Klaus-Dieter Josel, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn in Bayern, das aktuell größte Elektrifizierungsprojekt der Bahn in Bayerisch-Schwaben.

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Strecke Senden-Weißenhorn: Genehmigungsplanung unterzeichnet

Die Strecke zwischen Senden und Weißenhorn, der Weißenhorner (Kreis Neu-Ulm), soll ebenfalls ausgebaut werden. Insgesamt investiert der Freistaat Bayern dort ebenfalls über 41 Millionen Euro in die Planungen. "Wir wollen den Ausbau bis Anfang der 2030er Jahre abschließen", so Bayerns Verkehrsminister Bernreiter. Die Vorplanungen seien weitestgehend abgeschlossen.

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