Regina Rettenmaier steht vor ihrem größten Puppenhaus: Es ist knapp zwei Köpfe größer als sie selbst, hat acht Stockwerke und 23 Zimmer. (Foto: SWR, Justus Madaus)

Miniaturen von Regina Rettenmaier

Ein Haus voller Puppenhäuser in Abtsgmünd

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Justus Madaus
Justus Madaus (Foto: SWR)

Eine komplette Stadt unter einem Dach. Bei Regina Rettenmaier aus Abtsgmünd finden ein Bäcker, ein Juwelier und sogar ein ganzer Bauernhof Platz. Ihr Hobby: Puppenhäuser.
 

Regina Rettenmaier aus Abtsgmünd im Ostalbkreis ist ein Tausendsassa. Die 64-Jährige häkelt ganze Teppiche, fliest komplette Badezimmer und zieht sogar Mauern hoch - im Miniformat und alles in ihrer kleinen Werkstatt. Insgesamt 70 Puppenhäuser hat sie schon gebaut.

Dabei bedient sie sich allerlei Alltagsgegenständen, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Aus Frischkäsebehältern werden Badewannen, aus Spülschwämmen Sofas und aus Joghurtbechern Sessel. Regina Rettenmaier hatte bereits als kleines Mädchen eine Vorliebe für Puppenstuben. Es sei einfach ihre Welt, alles in klein zu sehen und in klein nachzumachen, erzählt sie.

Als Kind war die Puppenstube für mich eigentlich das schönste Geschenk an Weihnachten. Für alles andere, Bauklötze, Teddybär, da hab' ich mich nicht für interessiert

Auch aus der Natur holt Regina Rettenmaier sich Inspirationen: Für Waldlandschaften werden zum Beispiel Baumrinde oder Flechten eingearbeitet. Ihr Blick ist mittlerweile dafür geschult, was wofür verwendet werden kann.

Aus einem Frischkäsebehälter wird bei Regina Rettenmaier kurzerhand eine Badewanne für eines ihrer Puppenhäuser. Dabei hat sie ein Gehäuse um den Behälter gebaut, das sie selbst gefließt hat.  (Foto: SWR)
Aus einem Frischkäsebehälter wird bei Regina Rettenmaier kurzerhand eine Badewanne.

Ein Beate-Uhse-Laden als Puppenhaus

Für ein Puppenhaus musste sie aber besonders kreativ werden. Mit ihrem Beate-Uhse-Laden im Miniformat hat sie einen Freund überrascht, der sich das Puppenhaus im Scherz gewünscht hatte. Für das Inventar hat Regina Rettenmaier sich vor allem am Inhalt von Überraschungseiern bedient. Die Strümpfe und Dessous hat sie selbst genäht und für die Fotografien musste sie zum Bahnhofskiosk in Ellwangen fahren - "um Zeitschriften zu kaufen", erzählt sie lachend.

Im Miniaturformat hat Regina Rettenmaier in einem ihrer Puppenhäuser einen kleinen Beate-Uhse-Laden gestaltet. Samt Erotik-Fotografien und Sexspielzeugen. (Foto: SWR, Justus Madaus)
Regina Rettenmaiers Kreationen sind, wie sie sagt, "aus dem Leben gegriffen" - so auch ihr eigener kleiner Beate-Uhse-Laden.

Puppenhäuser bauen ist eine Familientradition

Egal ob Beate-Uhse-Laden, Restaurant oder Weihnachtskrippe - in jedem der Puppenhäuser steckt viel filigrane Handarbeit. Schon ihre Mutter war eine Bastlerin, von ihr verwendet Regina Rettenmaier noch heute viel Mobiliar für die eigenen Puppenstuben. "Ich möchte auch nicht aufhören mit diesem Hobby. Solange ich kann, mach ich‘s und solange der Platz, werde ich's auch machen", sagt die 64-Jährige. Die Leidenschaft für Puppenhäuser scheint in der Familie zu liegen - auch die sechsjährige Enkelin bastelt schon fleißig mit.

In einem kleinen Puppenhaus hat Regina Rettenmaier ein komplettes Lebensmittelgeschäft samt Verkaufsware gestaltet. Das Obst und Gemüse für ihre Puppenhäuser macht Regina Rettenmaier selbst aus Modelliermasse. (Foto: SWR)
Das Obst und Gemüse für ihre Puppenhäuser macht Regina Rettenmaier selbst aus Modelliermasse.

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