Kung-Fu ist eine Kampfkunst mit Säbel, Schwert, Stock, Faust oder Fuß - und damit hat die Tübinger Schülerin Pauline Kramm beim Talentwettbewerb "Chinese Bridges" im chinesischen Kunming gewonnen.
Als sie vier Jahre alt war, zog ihr Vater beruflich nach Hongkong und nahm seine Familie mit. Jetzt spricht die Zehnjährige ziemlich gut Chinesisch und mag alles, was mit dem Land zu tun hat. Perfekt für den Wettbewerb in China.
Talentwettbewerb für Kinder aus aller Welt
Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland wollte Pauline ihre Sprachkenntnisse weiter verbessern. Seitdem hat sie jede Woche Online-Unterricht bei einer Sprachlehrerin vom Konfuzius-Institut München. Die Lehrerin hatte sie auch für den Talentwettbewerb vorgeschlagen.
Der Wettbewerb ist für Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt, chinesische Kinder dürfen nicht mitmachen. Unter 58 Kindern hat sich Pauline mit ihrer Wushu-Vorführung durchgesetzt. "Das war uns im Vorfeld auch gar nicht so klar. Das ist eine Riesennummer, dieser Talentwettbewerb", so Paulines Vater Robert Kramm.
Chinesisches Fernsehen überträgt Wettbewerb
Besonders beeindruckt hat Pauline auch das Rahmenprogramm. Der Wettbewerb wurde im chinesischen Fernsehen übertragen, dafür mussten die Kinder viel proben. "Manchmal bis um Mitternacht mussten wir auf der Bühne stehen und üben", erzählt sie.
Außerdem hat die Gruppe jeden Tag einen Ausflug gemacht und darüber im Anschluss einen Test geschrieben. Auch damit konnte Pauline Punkte für den Wettbewerb sammeln.
Training für die Wushu-Weltmeisterschaft
Zur Wushu-Akademie in Tübingen, wo Pauline dreimal pro Woche intensiv trainiert, hat sie es nicht weit. Als die Familie nach ihrem Aufenthalt in Hongkong nach Tübingen zog, fand sie zufällig eine Wohnung in der Nähe der Schule. So kam die Fünftklässlerin zu der Sportart.
Ihr nächstes großes Ziel ist die Kung-Fu-Weltmeisterschaft. Um dort dabei zu sein, muss Pauline sich für die Nationalmannschaft qualifizieren. Ihre Familie unterstützt sie dabei. "Wir versuchen natürlich schon, ihr das das alles möglich zu machen. Aber im Vordergrund steht freilich immer noch ihre Schule und auch ihr Kindsein", sagt Vater Robert Kramm.
Die nächsten Wushu-Jugendweltmeisterschaften stehen 2024 in Südostasien an, im Sultanat Brunei - und möglicherweise mit Pauline Kramm aus Tübingen.