Im Zollernalbkreis gibt es in diesem Jahr keine Altkleider-Straßensammlung mehr. Der Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes hat die alljährliche Herbstsammlung abgesagt.
Zu viele Altkleider - zu wenig Abnehmer
Man fürchte, die vielen Klamotten nicht mehr loszuwerden, heißt es in einer Mitteilung. Denn nur ein kleiner Teil der Altkleider wird vor Ort im Zollernalbkreis benötigt. Das Meiste verkauft das DRK an sogenannte "Verwertungsgesellschaften". Von dort aus gehen gut erhaltene Textilien in andere Länder. Stoffreste werden an die Industrie verkauft und etwa als Füllmaterial für Autositze eingesetzt.
Dieses Geschäft stagniere aber seit einigen Wochen, sagt Dietmar Dieter vom DRK-Kreisverband. Die Verwertungsgesellschaften würden keine Altkleider mehr annehmen. Das habe mehrere Gründe: So seien etwa Kriegsgebiete wie die Ukraine oder der Nahe Osten als Märkte weggefallen. Transporte, zum Beispiel über das Rote Meer, seien zu gefährlich geworden.
DRK im Zollernalbkreis fürchtet Einbußen
Auch die Industrie kaufe keine Altkleider mehr ab. Zu diesen finanziellen Einbußen kommen dann noch die Kosten für Transporte und Mitarbeiterlöhne, die in den letzten Jahren höher geworden sind.
Weil die Verwerter die Altkleider nicht mehr loswerden, müssen sie in Zukunft wohl Lagerhallen anmieten. Das kostet Geld und daran müsste sich auch das Rote Kreuz beteiligen, wenn es weiterhin Altkleider liefert. Dann, fürchtet Dietmar Dieter, müsste man Geld draufzahlen, um Altkleider sammeln zu können. Und das könne sich der Verband dauerhaft nicht leisten.
Keine Altkleidersammlung - aber Container bleiben
Wie sich die Altkleider-Lage in den nächsten Monaten entwickeln wird, weiß Dieter noch nicht. Für dieses Jahr sind die Straßen- und Haussammlungen im Zollernalbkreis jedenfalls abgesagt. Die Altkleidercontainer bleiben allerdings stehen. Wer seine alten Klamotten spenden möchte, kann sie weiterhin dort einwerfen.