Die Flüchtlings- und Obdachlosenunterkunft in Mössingen kann kommen: 22 Stimmen dafür, drei dagegen und drei Enthaltungen hatte es bei der Abstimmung zum Bau der Unterbringung im Mössinger Stadtteil Belsen gegeben. Damit hat der Gemeinderat den Antrag der Stadtverwaltung angenommen. Eine Bürgerinitiative hatte sich gegen das Vorhaben der Stadt gestellt. Sie findet den Stadtteil zu klein für die geplante Anzahl an Geflüchteten und Obdachlosen.
Neuer Entwurf für weniger Geflüchtete in Mössingen-Belsen
Etwa eineinhalb Stunden wurde am Montagabend im Gemeinderat in Mössingen diskutiert. Zuerst stellte die Stadtverwaltung ihre neuen Pläne vor. Diese sehen zwei Gebäude für insgesamt 27 Geflüchtete und Obdachlose in einem Wohnviertel im Stadtteil Belsen vor. Die Stadtverwaltung hatte bereits im Juli einen Plan für die beiden Gebäude in den Gemeinderat eingebracht, den sie wegen Einwänden des Rats nochmal anpasste. Der neue Entwurf sieht so aus: Weniger Menschen, mehr Parkplätze, eine andere Stellung der Häuser und der Erhalt eines Baumes, der im ersten Entwurf hätte gefällt werden müssen.
Einige Gemeinderätinnen und -räte plädierten in der Sitzung dafür, den Baubeschluss zu vertagen und nach anderen Standorten zu suchen. Belsen sei zu klein für so viele neue Menschen. Doch die meisten Rednerinnen und Redner schlossen sich dem Entwurf der Stadt an. Für sie ist der neue Plan ein großes Entgegenkommen in Richtung Bürgerinitiative.
Bürgerinitiative enttäuscht über Beschluss zur Flüchtlingsunterkunft
Auch die Bürgerinitiative kam zu Wort. Initiatorin und Belsenerin Miriam Seidel bedankte sich für den neuen Plan der Stadt. Die Bürgerinitiative stelle sich trotzdem entschieden dagegen. Ihrer Meinung nach passen die modernen Gebäude mit Flachdach vom Stil her nicht zum Stadtteil, der aus vielen Ein- oder Zweifamilienhäusern besteht. Außerdem seien 27 Menschen immer noch zu viel. Die Kindergärten seien jetzt schon voll.
Seidel machte den Vorschlag, nur eines der geplanten Gebäude zu bauen und das andere an einen anderen Ort in Mössingen zu stellen. Diesen Vorschlag nahm Oberbürgermeister Michael Bulander (parteilos) zur Kenntnis. Nach der Abstimmung des Gemeinderats verließen die Mitglieder der Bürgerinitiative, die die Sitzung von der Zuschauerempore verfolgt hatten, enttäuscht den Raum.
Weitere Planungen: Unterkunft soll Ende 2025 stehen
Laut Oberbürgermeister Bulander stehen nun weiter Planungen unter anderem mit Architekten an. Sobald diese fortgeschritten sind, muss der Gemeinderat darüber nochmal abstimmen. Dann wird das Bauvorhaben ausgeschrieben und irgendwann gebaut. Bulander rechnet gegen Ende des Jahres 2025 mit einer Fertigstellung. Die Bürgerinitiative will sich weiterhin einbringen.