Sorgen bei internationalem Hilfswerk in Freiburg

Ukraine-Hilfe der Caritas wird immer gefährlicher

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Marion Eiche

Angriffe auf zivile Ziele in der Ukraine erschweren die humanitäre Hilfe dort. Auch für Caritas International ist das Risiko groß, berichtet der Leiter Oliver Müller in Freiburg.

Die Hilfsorganisation Caritas International mit Sitz in Freiburg beklagt lebensgefährliche Umstände bei humanitärer Hilfe in der Ukraine. Unter anderem müssten aufgrund der Sicherheitslage in dieser Woche die 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas aus Mariupol im Osten des Landes nach Cherkasy im Zentrum der Ukraine gebracht werden. Auch die beiden Mitarbeiterinnen von Caritas International aus Freiburg befinden sich derzeit zur Sicherheit in Polen.

"Wir erleben auch, dass Hilfstransporte bombadiert wurden, dass die Helfer immer mehr auch selber in Luftschutzkellern Zuflucht finden müssen."

Durch die vermehrten Angriffe etwa auf die Hauptstadt Kiew verschlechtert sich die Situation auf humanitärem Gebiet, heißt es von Caritas International. Demnach ist die Versorgungslage in der Ukraine im achten Kriegsmonat sehr angespannt.

Wärmeversorgung und Wasser werden knapp

Nachdem die Versorgung über den Sommer funktioniert hat und auch Hilfsgüter aus dem Ausland geholt werden konnten, wird es jetzt eng vor allem bei Wärme und Wasser. Viele Menschen lebten unter völlig unzureichenden Bedingungen, berichtet Müller. Zum Beispiel in teilweise zerstörten Häusern ohne Fenster, oder in Häusern, in denen gerade eben so ein Raum hergerichtet werden konnte. 

Im Herbst gehe das noch eingeschränkt, aber wenn der kalte Winter in die Ukraine zurückkehre, dann werde es für die Menschen extrem schwierig. "Und wenn dann noch dazu die Wärmeversorgung nicht funktionieren sollte - und genau die ist ja momentan auch Ziel der russischen Angriffe - dann würde das für sehr viele Menschen eine Katastrophe bedeuten", sagt Müller.

Bereits 70 Millionen Euro Spenden für die Ukraine

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine haben die Menschen ihre Solidarität und Hilfsbereitschaft mit zahlreichen Geldspenden gezeigt: 70 Millionen Euro sind bislang an Spenden für die Ukraine eingegangen, berichtet Oliver Müller - die größte Einzelsumme, die es seit Jahrzehnten gab. Dafür sei man sehr dankbar.

"Wir werden wahrscheinlich in der Zukunft eher noch mehr brauchen als in der Vergangenheit."

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Marion Eiche