Gondel der Schauinslandbahn (Foto: SWR)

Seilbahn als Filmkulisse

"Tatort"-Dreharbeiten: Mord in der Gondel am Freiburger Schauinsland

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Charlotte Schönberger
Charlotte Schönberger, Redakteurin und Reporterin beim SWR (Foto: Katja Madžar)

Der Dreh zum neuen Schwarzwald-"Tatort" ist gestartet. Diesmal ist die Schauinsland-Seilbahn Filmkulisse. Eine Gondel wird zum Ort des Verbrechens.

Wandernde wurden abgewiesen, Autofahrerinnen und Autofahrer mussten umdrehen: Die Schauinslandbahn in Horben bei Freiburg blieb am Dienstag stehen. Der Grund: Der Schwarzwald-"Tatort" hatte sein Set dort aufgebaut und die ersten Szenen für den neuen Film wurden in der Berg- und der Talstation gedreht.

Mord in der vollbesetzten Gondel: lauter Zeugen und Verdächtige

Der Plot des "Tatorts": Auf der Fahrt ins Tal stirbt ein Mann in der Gondel. Die Kabine ist voller möglicher Zeugen. Doch die wollen bei der Ankunft in der Talstation nur eins: raus aus der engen Gondel. Auch ein junger Mann und seine schwangere Freundin. Sie stehen im Fokus des "Tatorts" und fliehen in den Wald. Hauptkommissarin Franziska Tobler (Eva Löbau) und Hauptkommissar Friedemann Berg (Hans-Jochen-Wagner) beginnen zu ermitteln.

Erster Drehtag für den neuen Schwarzwald-Tatort an der Schauinslandbahn am Hausberg von Freiburg (Foto: SWR)
Erster Drehtag für den neuen Schwarzwald-Tatort in der Talstation der Schauinslandbahn: Die Kommissare Friedemann Berg (Hans-Jochen-Wagner, links) und Franziska Tobler (Eva Löbau, rechts) ermitteln.

Erster Drehtag ist wie der erste Schultag

Knapp 50 Menschen sind am ersten Tag am Set, davon neun Schauspielerinnen und Schauspieler. Die Stimmung von Schauspieler Hans-Jochen-Wagner schwanke, erzählt er, während er in der Maske sitzt: Er freue sich alle wiederzusehen, sei aufgeregt, aber auch angespannt. Eben so wie am ersten Schultag nach den Sommerferien.

Zwei Schwaben allein unter Badenern

Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner sind im schwäbischen Plochingen (Landkreis Esslingen) und Reutlingen aufgewachsen, leben aber mittlerweile beide in Berlin. Für die "Tatort"-Drehtage kommen sie immer wieder gerne zurück in die alte Heimat, wie beide erzählen.

Erster Drehtag für den neuen Schwarzwald-Tatort an der Schauinslandbahn am Hausberg von Freiburg (Foto: SWR)
In der Maske erzählt Schauspieler Hans-Jochen Wagner aka Hauptkommissar Friedemann Berg, warum er immer wieder gerne nach Süddeutschland zurückkehrt.

Wobei: "Als Schwabe darf man sich in Baden natürlich nicht zu Hause fühlen", betont Wagner und lacht. Dass er kein Badener sei, bekomme er am Set immer wieder zu spüren. "Über Baden lacht die Sonne, über Schwaben die ganze Welt", sei der Standardspruch. Aber das sei okay. "Ich als Schwabe, wir lächeln ja über die Badener", sagt er. Und wird ernst: Süddeutschland sei ihm natürlich vertraut, es gehöre zu ihm. Die Mentalität der Menschen, die Landschaft vermisse er in Berlin.

Wenn ich wütend werde, komme ich oft ins Schwäbisch.

Und da wäre noch die Sache mit dem Dialekt: Im Südschwarzwald, wo die "Tatort"-Reihe spielt, sprechen die Menschen Alemannisch, Wagner selbst spricht Schwäbisch. "Ich würde gerne den Dialekt bedienen, der hier gesprochen wird", sagt er. Das könne er aber nicht, obwohl er sich habe coachen lassen. "Wenn ich wütend werde, komme ich oft ins Schwäbisch." Er versuche sich anzupassen, aber die Zuhörer, die genau hinhörten, seien nie zufrieden.

Der Schwarzwald als perfekte Filmkulisse

Und der "Tatort"-Dreh? Auf den freue er sich. Der Film spiele sehr viel in der Natur. Das junge Paar aus der Gondel sei auf der Flucht. Es könne eine sehr lebendige und aufregende Folge werden.

Das erhofft sich auch Regisseurin Tina Ebelt. Der Schwarzwald sei für die Geschichte eine sehr gute Kulisse: "Auf der einen Seite hat er was Mystisches. Die Dunkelheit ist spannend. Es ist aber auch ein Ort der Erholung."

Geplant sind insgesamt 25 Drehtage. 2025 soll der neue Schwarzwald-"Tatort" im Ersten zu sehen sein. Aktueller Arbeitstitel: "Die große Angst".

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