Neben dem Sportplatz in Merzhausen bei Freiburg hatte schon einmal eine Containerunterkunft für Geflüchtete gestanden - nach ihrem Rückbau im Jahr 2019 soll sie nun wieder aufgebaut werden. Mitte des Jahres 2023 sollen die ersten Geflüchteten dort einziehen, wie Thomas Wissler, Kämmerer des Landratsamtes Breisgau-Hochschwarzwald, dem SWR sagte.
Die Unterkunft wird den Plänen zufolge für bis zu 210 Menschen ausgelegt sein, darunter auch Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten. Noch im Februar sollen Arbeiten unter anderem am Fundament und an der Kanalisation beginnen. Ab März werden dann nach und nach die Container angeliefert.
Unterkunft beherbergte drei Jahre lang Geflüchtete
Aufbauen, abbauen, dann wieder aufbauen - das ist aus Sicht von Franz Asal, Fraktionsvorsitzender der Freien Bürger im Gemeinderat von Merzhausen, nur schwer nachvollziehbar. Die Container, in denen zwischen 2016 und 2019 schon einmal Geflüchtete untergebracht waren, hätten durchaus stehen bleiben oder anders genutzt werden können, findet Asal. Eine Firma habe angefragt, die Container zu mieten. Dies sei aber abgelehnt worden.
Dem entgegnet Kämmerer Thomas Wissler, dass diese Variante den Landkreis viel Geld gekostet hätte. Denn der hätte die Finanzierung übernehmen müssen. "Nachdem der Zustrom gestoppt wurde, kam 2017 die Vorgabe: Die Unterkünfte sind zurück zu bauen und außer Betrieb zu nehmen", berichtet Wissler. Der Kreis habe vor der Wahl gestanden, die Kosten selbst zu tragen oder die Unterkünfte abzubauen - und sich für letzteres entschieden.
Der Gemeinderat hatte im Dezember für den Wiederaufbau gestimmt. Das bedeute für die Gemeinde, dass sie weniger Geflüchtete aufnehmen müsse und damit Einrichtungen wie zum Beispiel Kitas weniger belastet würden, sagte Merzhausens Bürgermeister Christian Ante (parteilos). Denn in der Gemeinde sei die Zahl der Unterkünfte sowie der Plätze in Kitas und Schulen schon jetzt begrenzt.
Landkreis: Lieber Häuser als Container
Mittlerweile setzt der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald nach den Worten von Kämmerer Thomas Wissler stärker auf nachhaltige Lösungen für die Unterbringung der Menschen - also weg von den Containern hin zum Neubau von Häusern. Diese sollen nicht nur Geflüchteten zur Verfügung stehen, sondern zum Beispiel auch obdachlosen Menschen.