Früher kaum wegzudenken – heute landet das Telefonbuch oft auf der Resterampe. Aber: es wird immer noch gedruckt. Wissen junge Menschen überhaupt noch, was das ist? Das haben wir in Freiburg auf der Straße gefragt. Das Ergebnis: die meisten kennen es zwar, aber nutzen es eher online.
Telefonbuch-Auflage rückläufig
Die meisten sind im digitalen Zeitalter angekommen. Die Auflage für "Das Örtliche Freiburg und Umgebung" liegt aktuell bei 52.000 Exemplaren. 2019 war sie noch bei 62.900. Der Freiburger Telefonbuchverlag hat vor Ort in Freiburg nur noch ein Sales Büro. Gedruckt werden die Bücher mittlerweile zentral in Nürnberg. Schriftlich teilt der übergeordnete Sellwerk Verlag in Nürnberg mit, dass die Auflage im Verlauf der letzten Jahre immer dem Bedarf angepasst wurde.
Was passiert mit den Telefonbüchern, die nicht mitgenommen werden?
Die Bücher, die bei der Post oder Supermärkten nicht mitgenommen werden, lässt der Verlag abholen und lagert sie für Verbraucher ein. Der Sellwerk Verlag teilt schriftlich mit, dass die Auflage im Verlauf der letzten Jahre immer dem Bedarf angepasst wurde. Die Regelung sieht vor: Sollten Restmengen übrig bleiben werden diese auf Anforderung abgeholt und in ein Archivlager verbracht, um auf Nachfrage auch unterjährig Verbraucherinnen und Verbrauchern den Zugriff auf ein Print-Verzeichnis zu ermöglichen, so der Verlag.
Frankreich und die Schweiz haben das Telefonbuch abgeschafft
Neben dem Internet kann das Telefonbuch seit 2009 erstmals auch per App abgerufen werden. Noch gibt es Telefonbücher in Deutschland, noch. Unsere Nachbarländer Frankreich und die Schweiz haben die Nummernverzeichnisse bereits abgeschafft. Nach rund 142 Jahren sind in der Schweiz die Tage des Schweizer Telefonbuches gezählt. Die "Weißen Seiten" wurden kaum noch nachgefragt. Seit diesem Jahr können private Telefonnummern in der Schweiz nur noch online gesucht werden. Auch Frankreich gibt es die Nummernverzeichnisse nicht mehr, so die französische Passantin Frederique: "Haben wir gehabt. Aber heutzutage nicht mehr."
Allzu viele werden das gute alte Telefonbuch wohl nicht vermissen.