Ungelöste Kriminaldelikte

"Aktenzeichen XY" bringt Hinweise zu getöteter Prostituierten aus Basel

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Matthias Zeller
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Gabi Krings

Dank der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" haben die Ermittler im Fall der 2006 mutmaßlich erdrosselten Basler Prostituierten viele, konkrete Hinweise bekommen.

Die ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" hat die Ermittler im Fall der getöteten Prostituierten aus Basel möglicherweise wieder ein Stück vorangebracht. Die Schweizer Strafverfolger nutzten die Sendung am Mittwochabend, um das neue Täterprofil vorzustellen. Spezialisten, sogenannten "Profilern", des Polizeipräsidiums München war es zuvor gelungen, das neue Profil vom mutmaßlichen Mörder von Ana Paula zu erstellen - anhand von Indizien, Spuren am Tatort und Tatumständen. Mit diesem neuen Täterprofil wurde in dieser Woche eine Öffentlichkeitsfahndung gestartet.

Der Beitrag zum ungelösten Mordfall in der SWR-Sendung "Dreiland Aktuell" zum Nachschauen:

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Konkrete Hinweise zu Namen und Wohnorten

Nach der Veröffentlichung des neuen Täterprofils im Fernsehen hat die Polizei viele, neue Hinweise aus der Bevölkerung erhalten. Der frühere Kriminalhauptkommissar Alfred Hettmer sagte im ZDF: "Aufgrund der Beschreibung sind mehrere Hinweise auf Personen eingegangen, die womöglich in dieses Raster passen würden. Zu diesen Hinweisen waren auch konkrete Namen und Wohnorte dabei." Die Polizei Basel-Landschaft, mit ihrer "Task-Force Cold Case", ermittelt zu dem ungelösten Tötungsdelikt. Im September 2006 war eine Prostituierte in Allschwil (Schweiz) tot aufgefunden worden.

Täter ist wahrscheinlich ein Kunde

Einer der Münchener Kriminalspezialisten, Alexander Horn, geht bei der Tat von einem sexuellen Hintergrund aus. Bei dem Täter handle es sich wahrscheinlich um einen Freier der Ermordeten. Der Mann, der heute mutmaßlich zwischen 40 und 50 Jahre alt ist, habe vermutlich Tötungsfantasien und psychopathische Persönlichkeitszüge. Nach Einschätzung des "Profilers" hat er regelmäßig auf dem Basler Straßenstrich verkehrt, sonst womöglich aber auch ein geregeltes Leben geführt. Er könnte auch aus Südbaden oder dem Elsass stammen.

"Wenn wir uns die Gesamtumstände der Tat betrachten, dann kommen wir zum Ergebnis, dass ein sexuelles Motiv doch am wahrscheinlichsten ist und wir den Ermittlungsfokus auf diesen Bereich legen."

zwei Männer sitzen an einem Tisch (Foto: SWR, Matthias Zeller)
Der Basel-Landschaftliche Staatsanwalt Mark Balke (li.) und der Münchner "Profiler" Alexander Horn.

Joggerin fand Leiche im Wald

Ana Paula, so der Szenename des 31-jährigen Todesopfers, stammte aus Brasilien. Sie war mit einem Schweizer verheiratet und hatte zwei Kinder. Am Abend vor ihrem Tod soll sie in Basel auf den Strich gegangen sein. Ihre nackte Leiche wurde von einer Joggerin im September 2006 in einem Wald in Allschwil (Kanton Basel-Land) gefunden. Der Polizei fehlte damals eine heiße Spur. Die Ermittlungen liefen ins Leere.

Polizei bittet um Mithilfe

Die Polizei bittet um Hinweise. Menschen, die Beobachtungen im Zusammenhang mit der Tat gemacht haben oder eine Person kennen, auf die das Täterprofil passen könnte, werden gebeten sich zu melden.

SWR-Reporter Matthias Zeller berichtet über die neuen Erkenntnisse zum Täterprofil:

Hohe Belohnung ausgesetzt

Gesucht wird ferner nach ähnlichen Fällen sowie nach Angaben zum Opfer und dessen Kontakten im Basler Rotlicht-Milieu. Außerdem fragt die Polizei: "Wer weiß von einem Mann, der den Kontakt zu Prostituierten gesucht hatte, der im September 2006 aber plötzlich nicht mehr gesehen worden war, allenfalls später wieder aufgetaucht ist und sich vielleicht auch nach Ana Paula und dem an ihr verübten Tötungsdelikt erkundigt hatte?" Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, ist eine Belohnung von bis zu 20.000 Schweizer Franken ausgesetzt.

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