Probeliegen im Sarg? Klingt morbide, gehörte aber zu den Angeboten auf der Fachmesse "Leben und Tod", die am Wochenende erstmals in Freiburg stattfand. Stefanie Schnitzler lud am Stand des Bundesverbands Trauerbegleitung Besucherinnen und Besucher dazu ein, sich einmal in den Sarg zu legen. Die Botschaft dahinter: Tod betrifft jeden Menschen.
SWR-Reporterin Paula Zeiler hat die Messe besucht und berichtet im Radio darüber.
Die Messe "Leben und Tod" gibt es schon seit 13 Jahren in Bremen. Dort wurde sie nach Angaben der Veranstalter zuletzt von rund 4.000 Menschen besucht.
Seit der Corona-Pandemie beschäftigten sich auch immer mehr jüngere Menschen mit den Themen rund um das Lebensende, sagte die Projektleiterin Meike Wengler im Vorfeld. In der Freiburger Messe wollte sie für ein tabufreies Herangehen an das Thema Tod werben und dem schweren Thema eine Leichtigkeit verleihen.
Trauerbegleiterin traut sich, in den Sarg zu steigen
Rund 100 Aussteller waren bei der Premiere am Freitag und Samstag in Freiburg dabei. Zum Programm gehörten auch rund 40 Lesungen und Fachvorträge unter anderem zu der Frage, wie man mit Kindern und Jugendlichen über den Tod sprechen kann.
Katrin Junggeburth betreut Kinder auf der Intensivstation und ist angehende Trauerbegleiterin. Sie gehörte zum überwiegend weiblichen Fachpublikum, das für die Messe in den Schwarzwald gekommen war. Am Samstag traute sie sich, in den Sarg am Stand von Stefanie Schnitzler zu steigen.
Die Messe soll auch in Zukunft in Freiburg gastieren. Der Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe, Daniel Strowitzki, sagte laut einer Mitteilung, eine vergleichbare Plattform zu den Themen der "Leben und Tod" gebe es bisher im süddeutschen Raum nicht.