Rauch steigt am Horizont auf. Bei Raketenangriffen auf Lwiw (Lemberg) sind nach dortigen Behördenangaben mehrere Menschen getötet worden. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire | Matthew Hatcher)

Hilferuf aus der Ukraine

Nach erneuten Angriffen auf Lwiw: Freiburg sammelt Spenden für Partnerstadt in Ukraine

STAND
AUTOR/IN
Wera Engelhardt
Dinah Steinbrink

Freiburgs ukrainische Partnerstadt Lwiw ist erneut attackiert worden. Seit Monaten sammelt die Stadt Freiburg Geld für die Menschen dort. Jetzt gibt es aus Lwiw wieder einen Hilferuf.

Nach den erneuten Raketenangriffe durch Russland auf Lwiw, hat Freiburg seinen Spendenaufruf für die ukrainische Partnerstadt erneuert. Die Stadt Freiburg will Lwiw, im Westen der Ukraine, unter anderem dabei unterstützen, ein Versorgungszentrum für verwundete und traumatisierte Menschen aus der gesamten Ukraine einzurichten.

Günter Burger erklärt in den SWR4-Nachrichten, wofür aktuell Geldspenden gebraucht werden:

Lwiw habe dafür in Freiburg Hilfsgüter sowie Betten und medizinisches Gerät im Wert von etwa einer Million Euro angefragt, sagte Günter Burger, der bei der Stadt Freiburg für die Beziehungen zu den Partnerstädten verantwortlich ist.


Burger: Nicht alle Spenden machen Sinn

"Wir wollen versuchen, so viel wie möglich zu tun", sagte Burger. Die Stadt hat finanzielle Unterstützung des Bundes angefordert. Und sie will weiterhin Spenden sammeln, die sie dann verdoppelt. Vor allem Geld werde gebraucht.

"Die Sachspenden, die gebraucht werden, sind sehr speziell - das ist nichts, was man zu Hause hat und einfach weitergeben kann."

Berichte über russische Raketenangriffe aus der Partnerstadt

Bereits am Montag hatte Russland Raketen auf mehrere Städte in der Ukraine gefeuert. Auch Lwiw wurde ukrainischen Angaben zufolge zum Ziel. Burger berichtete dem SWR, dass er und seine Kolleginnen und Kollegen im ständigen Austausch mit den Mitarbeitenden der Verwaltung von Lwiw stehe. Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, twitterte, dass Russland am Dienstagvormittag drei weitere Raketen auf die kritische Energie-Infrastruktur gefeuert habe. Der Strom ist demnach in einem Drittel der Stadt ausgefallen, weitere Stadtteile haben kein fließendes Wasser mehr. Das russische Verteidigungsministerium bestätigt, dass sie am Dienstag weitere Attacken auf ukrainische Militäreinheiten und Stromanlagen durchgeführt habe.

Burger sagte, die beiden Städte stünden in regelmäßigem Kontakt. Aus Lwiw habe er erfahren, dass in Lwiw teils das Internet und die Stromversorgung ausgefallen seien. Tote oder Verwundete seien aber noch nicht bekannt, sagte Burger.

Tiny Houses sollen für Geflüchtete in Lwiw gebaut werden

Neben dem Zentrum für Rehabilitation will Freiburg auch den Bau von sogenannten Tiny Houses in Lwiw unterstützen. Das sind kleine Häuser, die in der Regel nachhaltig konstruiert sind. "In Lwiw sind sehr viele Binnenflüchtlinge angekommen", berichtete Burger. "Und auch jetzt, wenn der Winter bevorsteht, ist es notwendig, dass die Menschen eine einigermaßen vernünftige und warme Unterkunft haben." Hier sollen die Tiny Houses helfen.

Mehr zur Partnerschaft zwischen Freiburg und Lwiw

Lwiw/Freiburg

Raketenangriffe im ganzen Land Freiburgs ukrainische Partnerstadt Lwiw unter Beschuss

Nach Angaben der ukrainischen Regierung hat es Raketenangriffe auf mehrere Städte gegeben. Darunter sei auch Lwiw, die Partnerstadt von Freiburg. Aus Lwiw gibt es dazu nur wenige Informationen.

Freiburg/Lwiw

Reise ins Kriegsgebiet Freiburgs Oberbürgermeister Horn zieht Bilanz nach Reise in ukrainische Partnerstadt Lwiw

Der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn war 24 Stunden in der Ukraine. Er besuchte am Freitag gemeinsam mit einer kleinen Delegation die Partnerstadt Lwiw.

SWR1 Baden-Württemberg SWR1 Baden-Württemberg

STAND
AUTOR/IN
Wera Engelhardt
Dinah Steinbrink