Überdachte Brücke bei Nacht (Foto: SWR, dpa)

Staatsgrenze neu vermessen

Neue Grenzlinie bei Bad Säckingen lässt Deutschland wachsen

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AUTOR/IN
Petra Jehle

Deutschland ist an einer Stelle ein bisschen größer geworden. Der Grund: In Bad Säckingen wurde die Staatsgrenze zur Schweiz um acht Meter in Richtung Süden verlegt.

Die Holzbrücke in Bad Säckingen (Kreis Waldshut) am Hochrhein ist ein 450 Jahre alter Grenzübergang zwischen Deutschland und der Schweiz. Im Jubiläumsjahr 2023 wurde die Brücke jetzt saniert und auch der Grenzpunkt neu markiert.

Bisher war die Marke genau in der Mitte der Holzbrücke nach 102 Metern. Jetzt müssen die Bad Säckinger etwas weiter laufen, bevor sie deutsches Staatsgebiet verlassen und Schweizer Boden betreten - nämlich 110 Meter. Damit ist Deutschland an der Stelle ein klein wenig gewachsen.

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Fixpunkte statt fließende Grenzen

Der Grund ist die Neudefinition der Landesgrenzen. Im Jahr 1808 wurde in einem Staatsvertrag zwischen dem Kanton Aargau und dem Großherzogtum Baden festgelegt, dass der tiefste Punkt des Rheins die Grenze der Länder markieren soll. Doch weil die Strömung immer wieder für Veränderung und damit für Grenzverschiebungen sorgt, soll künftig die Mitte des Rheins die Grenzlinie bilden.

Das Schöne daran: Die neue Grenzziehung zwischen Deutschland und der Schweiz geschieht einvernehmlich und friedlich in einer Zusammenarbeit von Vermessungstechnikern. 

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Petra Jehle