Ursprünglich wollte der Komponist Bernhard Wulff zu den 900-Jahr-Feiern der Stadt mit 900 Musikern und der Glocke musizieren. Doch das fiel wegen der Corona-Pandemie aus. Nun, zwei Jahre später, hat die Hosanna-Glocke mit immerhin 50 Musikern doch noch ein Konzert bekommen. Und sie hat auch selbst mitgespielt.
"Wir haben die Obertöne der Hosanna analysieren lassen", erklärt Bernhard Wulff. "Die dominanten Töne der Glocke bilden den Grundakkord für das Konzert." Die Töne der Hosanna-Glocke haben das Konzert auch eröffnet und beendet. Dazwischen haben rund 50 Musikerinnen und Musiker mit vielen verschiedenen Schlaginstrumenten eine Collage aus Klängen und Melodien gelegt. Die meisten Mitwirkenden waren von der Musikhochschule Freiburg, unterstützt wurden sie von einer schwäbischen Handglocken-Gruppe.
Dass die Hosanna-Glocke im Zentrum des Konzerts stand, liegt an ihrer besonderen Geschichte. "In Kriegszeiten war sie des Öfteren gefährdet", erzählt Bernhard Wulff. Immer wieder habe man sie zu einer Kanone umgießen wollen. Freiburger Bürger hätten sie aber stets wieder freigekauft, so der Komponist.
Auf die Beine gestellt wurde das Konzert von "Mehrklang". Der Freiburger Verein setzt immer wieder Projekte um, bei denen Neue Musik an ungewöhnlichen Spielorten zu hören ist.