Die aktuell anhaltende Trockenheit hat ein großes Gefahrenpotential: Wald- und Flächenbrände entstehen häufiger und können sich schneller ausbreiten. Und bei alldem stehen die Feuerwehrleute bereit und löschen - vorausgesetzt, sie haben genügend Löschwasser. Das war auch Thema bei der Sommer-Pressekonferenz des Landkreises Lörrach, bei dem sich Einheiten des Bevölkerungsschutzes vorgestellt haben.
Feuerwehrkommandant Dietmar Fink steht vor dem Einsatzwagen seiner Maulburger Wehr. Sie ist die einzige im Landkreis Lörrach, die sich schon vor Jahren auf die Bekämpfung von Vegetationsbränden spezialisiert hat: "Vor zehn Jahren haben sie mich ausgelacht und gesagt, was willst denn du? Ich bin nicht glücklich darüber, dass ich Recht hatte, anders wäre es mir auch lieber gewesen. Aber jetzt sind wir vorbereitet. Wir wissen, was kommt und du musst halt üben, üben, üben, weil es eben eine ganz andere Taktik ist, als bei einem Gebäudebrand. Der Wind kann drehen, das Gelände ist schlecht zugänglich - und das Wasser? Das muss auch rangekarrt werden." Entsprechend hat Dietmar Fink seine Leute ausgerüstet.
Fink zeigt auf eine Waldbrandklatsche, die aussieht wie ein gummiartiger Fächerbesen und ein anderes Gerät, ähnlich einem Spaten: "Das ist ein Gorgui, eine Mischung aus Waldbrandrechen und Wiedehopfhaue, wie man sie beim Forst kennt. Da hat man viele Möglichkeiten Feuer im Unterholz zu bekämpfen, ihm praktisch das Nahrungsgut zu entziehen. Man kann aber auch Brandnester ausheben und so weiter."
Das Wasser zum Löschen in abgelegenen Gebieten kommt aus den Einsatzwagen selbst oder Landwirte springen ein und bringen Wasser in ihren Tanks. Aber auch in Gegenden, wo Wasser eigentlich vorhanden ist, kann es bei Trockenheit knapp werden - so wie zuletzt beim Brand in Schliengen Ende Juli. Laut Bezirksbrandmeister Christoph Glaisner ist das aber eher ein Einzelfall: "Klar, unter gegebenen Umständen kann es schon sein, dass das Löschwasser knapp wird und wenn große Mengen Löschwasser benötigt werden, kann es natürlich schon mal zu einem Delta zwischen Angebot und Nachfrage kommen."
Um ein solches Delta im Fall des Falles auszugleichen, müssten auch die Wasserversorger automatisch in die Notfallpläne einbezogen werden, schlägt Lörrachs Kreisbrandmeister Uwe Häubner vor. Aber auch die Kommunen müssten vielleicht umdenken: "Früher hat man auf Löschwasserteiche zurückgegriffen. Es gab Förderprogramme, um die Trinkwasserversorgung zu verbessern. Da haben viele Kommunen darauf zurückgegriffen und ihr Netz angepasst."
Inzwischen müsse man schauen, ob das immer noch ausreicht. Oder man müsste beispielsweise wieder Zisternen bauen, um die Löschwasserversorgung dauerhaft sicherzustellen. Denn wenn es eine Wasserknappheit gibt und auch die Trinkwasserversorgung davon betroffen ist, dann haben auch die Feuerwehren ein großes Problem: Sie bekämen nämlich aus den Hydranten kaum noch ausreichend Wasser zum Löschen.