Das Unternehmen Festo in Denkendorf (Kreis Esslingen) setzt voll und ganz auf Algen. Denn aus den Zellen der grünen Schlingpflanze ließe sich alles machen, was man auch aus Erdöl machen könne, so Nina Gaißert, Spezialistin für Biotechnologie bei Festo.
Um zu wachsen, brauchen Algen nur ein paar Nährstoffe, Licht und CO2 für die Photosynthese. Aus dem nachwachsenden Rohstoff können Flaschen für Duschgel, Sportbekleidung oder Biokraftstoffe produziert werden, ganz ohne Rohöl und auch noch CO2-neutral. Ganz nebenbei können Algen auch zu Lebensmitteln verarbeitet werden.
Die Herstellung der Algenmasse geht vollautomatisch
Mit Hilfe einer Versuchs-Apparatur soll Algenmasse produziert werden. Sensoren messen dabei, wie es der grünen Pflanze geht. Wenn etwas fehlt, kann die Maschine sofort reagieren. Alles geht vollautomatisch, damit ideale Bedingungen für das Wachstum herrschen.
Algen binden beim Wachsen mehr CO2 als jede Pflanze auf dem Land. Verglichen mit Mais oder Raps auf dem Land seien Algen bei der CO2-Bindung zehnmal so effizient, sagt Nina Gaißert. Erdöl sei auch nichts anderes als Pflanzen und Algen, die vor Jahrmillionen Jahren CO2 gebunden haben, so die Biologin. Folglich könne man aus Algen alles machen, was man auch mit Erdöl produziert: Treibstoff, Medikamente oder auch Lebensmittel.
Alge als Hoffnungsschimmer für die Erde
Das Unternehmen aus Denkendorf will in seinem Lifetech-Labor dazu beitragen, Algenfarmen zu industrialisieren. "Dieses kleine Lebewesen Alge ist der Hoffnungsschimmer, mit dem wir den ganzen Planeten retten wollen", sagt Sebastian Schrof, Industriedesigner bei Festo. Die Automatisierungstechnik sorge dafür, dass es der Alge besonders gut gehe. "Dann wird es irgendwann so effizient und kostengünstig, dass man so viel Biomasse hat, dass man das im Boden gebundene Erdöl gar nicht mehr braucht."