Das US-Verteidigungsministerium hat am Wochenende das Personal der US-Militärstützpunkte in Deutschland in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Laut Medienberichten besteht für das US-Militär eine unmittelbare Terrorgefahr. Auch das US-Hauptquartier in den Kelley Barracks in Stuttgart-Möhringen ist davon betroffen.
Vor Kelley Barracks in Stuttgart-Möhringen: Stau vor Haupttor
Gegenüber dem Sender CNN wollte das US-Militär in Europa (EUCOM) sich nicht zu den spezifischen Schutzvorkehrungen äußern. Auf Nachfrage von CNN teilte ein Sprecher mit, dass das US-Militär oft zusätzliche Maßnahmen ergreife, um die Sicherheit der eigenen Militärangehörigen zu gewährleisten.
Vor den Kelley Barracks in Stuttgart-Möhringen kam es am Montagmorgen zu einem längeren Stau. Ob die Verkehrsbehinderungen mit der ausgerufenen Sicherheitsstufe zusammenhängen, kann nach SWR-Informationen nicht bestätigt werden. Neben den Kelley Barracks unterhält das US-Militär noch vier weitere Stützpunkte im Großraum Stuttgart. Dazu zählt auch die Panzer-Kaserne in Böblingen. Nach Angaben des US-Militärs leben insgesamt rund 20.000 Militärangehörige und deren Familienmitglieder in den verschiedenen Einrichtungen.
Medienberichte: Hinweise auf konkrete Terrorgefahr
Laut dem US-Sender CNN hat das Pentagon die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen. Der Sender beruft sich dazu auf zwei nicht namentlich genannte Regierungsvertreter. Zusätzlich zitiert der US-Sender Fox News einen Beamten des US-Verteidigungsministeriums, dass es glaubwürdige Informationen gebe, "die auf einen Angriff auf US-Stützpunkte in der kommenden Woche hinweisen". Das Pentagon kommentierte die Äußerung auf Fox News-Rückfrage nicht.
Sicherheitsstufe "Charlie": Strengere Kontrollen auf Militärstützpunkten
Nach eigenen Angaben ruft das US-Verteidigungsministerium die Sicherheitsstufe "Force Protection Condition Charlie", kurz "Charlie", nur dann aus, wenn eine unmittelbare Terrorgefahr für US-Militärpersonal oder -Einrichtungen besteht.
Laut dem internen Kommunikationsprotokoll des US-Militärs müssen Sicherheitskräfte bei Inkrafttreten der Sicherheitsstufe "Charlie" dann alle Personen auf dem Gelände einer US-Garnison nach ihrem Ausweis kontrollieren. Außerdem kann es zu strengeren Kontrollen an den Toren kommen. Eingangstore können auch ganz geschlossen werden.
Aus den baden-württembergischen Innenminiterium heißt es auf SWR-Anfrage: "Die polizeilichen Schutzmaßnahmen für US-amerikanischen Militäreinrichtungen in Baden-Württemberg orientieren sich grundsätzlich an der fortlaufend aktualisierten Gefährdungsbewertung des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg. Die für den Objektschutz eingesetzten Kräfte werden anlassbezogen informiert beziehungsweise sensibilisiert und die erforderlichen Objektschutzmaßnahmen lageorientiert angepasst."
Terrorgefahr vor Nationalfeiertag: Feier findet statt
Nach SWR-Informationen ist noch unklar, inwiefern die erhöhte Alarmbereitschaft mit dem kommenden Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten am 4. Juli zusammenhängt. Traditionell wird dieser gemeinsam mit Gästen auf den US-Militärstützpunkten gefeiert.