Ein Polizist steht am Hauptbahnhof in Stuttgart. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christoph Schmidt)

Bahnhof musste gesperrt werden

Staatsschutz ermittelt nach Drohung am Hauptbahnhof Stuttgart

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Wegen einer vermeintlichen Bedrohungslage hatte die Polizei den Stuttgarter Hauptbahnhof am Sonntag geräumt. Nun ermittelt der Staatsschutz, was hinter dem Drohanruf steckt.

Nach einem Großeinsatz am Stuttgarter Hauptbahnhof wegen eines Drohanrufs hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Laut einer Polizeisprecherin kann ein politischer Hintergrund nicht ausgeschlossen werden. Bei dem Anruf am Sonntag soll es sich aber nicht um eine Bombendrohung gehandelt haben.

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Drohanruf kam über die Notrufleitstelle

Bei der Notrufleitstelle der Polizei war am Sonntag um 10:15 Uhr eine Drohung eingegangen. Die Polizei hatte den Hauptbahnhof daraufhin bis 11:40 Uhr komplett geräumt. Der Zugverkehr war eingestellt worden, S-Bahnen hielten nicht nicht mehr am Hauptbahnhof, der für Reisende gesperrt war. Am Nachmittag konnte ein Sprecher der Bundespolizei aber mitteilen: "Die Bedrohungslage hat sich als nicht real erwiesen." Einsatzkräfte hätten den Bahnhof unter anderem nach gefährlichen Gegenständen durchsucht, dabei aber nichts gefunden.

Polizei gibt keine Auskunft zum genauen Inhalt der Drohung

Zum genauen Inhalt der Drohung wollte sich der Sprecher aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. Es habe sich aber um eine allgemeine Drohung gehandelt, der anonyme Anrufer habe keine konkrete Tat angekündigt. Laut Polizei habe keine Gefahr für die Bevölkerung bestanden. Neben der Bundes- und Landespolizei waren auch Feuerwehr und Rettungsdienste im Einsatz.

Mehrere Bombendrohungen in Baden-Württemberg

In den vergangenen Tagen hatten Bedrohungslagen die Polizei in Baden-Württemberg immer wieder in Atem gehalten. So waren am Freitag nach Bombendrohungen mehrere Schulen und eine Hochschule geräumt worden. Drohungen gingen am Freitag an Schulen in Schorndorf ein, später auch in Fellbach und Waiblingen (alle im Rems-Murr-Kreis). Auch ein Gymnasium in Stuttgart-Vaihingen und eine Schule in Göppingen erreichte eine Drohmail. Alle Schulen wurden durchsucht, die Gebäude geräumt. In Mannheim wurde die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit geräumt.

Auch in anderen Bundesländern halten seit mehreren Tagen Drohungen die Behörden in Atem. Am Samstagabend hatte es in Wiesbaden ebenfalls einen Polizeieinsatz am Hauptbahnhof gegeben. Mit einem anonymen Anruf drohte ein Mann, Menschen im Umfeld des Hauptbahnhofs mittels Schusswaffen zu verletzen. Einsatzkräfte räumten daraufhin den Bahnhof.

Hintergründe der Drohung gegen Stuttgarter Hauptbahnhof noch unklar

Zu möglichen Zusammenhängen zwischen der Drohung gegen den Stuttgarter Hauptbahnhof und den Bombendrohungen gegen Schulen im Land wollte sich der Sprecher der Bundespolizei nicht äußern. "Aktuell können wir zu Zusammenhängen und Hintergründen nichts sagen", sagte er. Zum einen sprächen ermittlungstaktische Gründe dagegen, zum anderen müssten die Hintergründe der Drohung gegen den Hauptbahnhof erst noch ermittelt werden. Die Ermittlungen gehen jetzt in alle Richtungen, um den anonymen Anrufer ausfindig zu machen.

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