Die Internationale Bauausstellung StadtRegion Stuttgart (IBA’27), der Verband Region Stuttgart und die Wüstenrot Stiftung forderten junge Planerinnen und Planer im Ideenwettbewerb "Reclaim the River" heraus. Das Ziel lautete, die Fließgewässer der Region Stuttgart zugänglicher zu machen.
Aus 18 eingereichten Arbeiten wurden zwei Siegerentwürfe ausgewählt. Die Arbeit "Big Y" von Floris Duquesnoy und Simeon von Russow von der Berliner Hochschule für Technik hat eine umfassende Renaturierung des Neckars zwischen Bad Cannstatt und Obertürkheim zum Ziel. Durch eine künstliche Insel solle der Neckar seine ursprüngliche Schönheit zurückgewinnen, so die beiden Studenten. Gleichzeitig könne er als Schifffahrtstraße weitergenutzt werden.
Ebenfalls den ersten Preis erhielt der Entwurf des jungen Stuttgarter Architekturbüros Schürmann-Witry. Marie Hélène Witry und Stephan Schürmann schlagen mit dem »Mombachbädle« ein kleines, schlicht designtes Flussschwimmbad in Bad Cannstatt vor. Obwohl das Schwimmbecken in den Fluss eingelassen wird, soll nicht im Neckarwasser, sondern im zugeführten Mineralwasser der Mombachquelle gebadet werden. Ins Becken gelangt man über eine Stegverbindung vom Ufer aus.
Zusätzlich zeichnete die Jury drei weitere Ideen aus. Die Arbeit "Weißenhof 2097" von Finn Hartmann warnt mit Fotomontagen vor möglichen Auswirkungen des Klimawandels und zeigt eine düstere Zukunft. Der Entwurf "Cannstatt on Stage" von Muyang Wang schlägt ein Flussbad und eine Veranstaltungsbühne am Neckarufer vor. Die Arbeit "Neckar Kapern" von Elias Evirgin, Niklas Slowy, Julian Wagner und Oliver Käpplinger ist der Entwurf einer App, die Menschen am Neckar interaktiv vernetzen und informieren möchte.
Projekte werden auf der Neckartagung diskutiert und weitergedacht
Hans-Peter Künkele, Projektleiter der IBA'27 ist begeistert: "Die Entwürfe des interdisziplinären Nachwuchswettbewerbs beflügeln den Diskurs um die Rückgewinnung des Neckars in der Region Stuttgart." Mit den prämierten Arbeiten soll am 12. und 13. September 2024 weitergedacht werden im Rahmen der Neckartagung. Denn dort sollen die Preisträgerinnen und Preisträger ihre Arbeiten der Öffentlichkeit vorstellen. Gemeinsam mit dem Publikum, Planerinnen, Jurymitgliedern und Vertretern von Hochschulen wird über die Ideen diskutiert werden.