Eine Schülerin hustet in ihre Hand.

Nach Corona-Pandemie

Wieder mehr Fälle von Keuchhusten in der Region Stuttgart

Stand
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Thomas Fritzmann
Thomas Fritzmann

In Folge der Corona-Maßnahmen sank die Zahl der Keuchhusten-Erkrankungen in den vergangenen Jahren. Nun steigen die Zahlen wieder. Das Gesundheitsamt Stuttgart mahnt zur Impfung.

186 Fälle von Keuchhusten wurden in diesem Jahr bisher beim Gesundheitsamt Stuttgart gemeldet. "Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist das eine deutliche Steigerung", erklärte Florian Hölzl vom Gesundheitsamt Stuttgart. "Die Zahlen sind somit wieder vergleichbar mit der Zeit vor der Corona-Pandemie", sagte der Facharzt für Infektionsepidemiologie.

Impfschutz gegen Keuchhusten habe in Stuttgart nachgelassen

"Es ist ein recht schneller Anstieg", sagte Florian Hölzl im SWR-Interview. "Aber zum einen können wir von einem gewissen 'Nachholeffekt' der Pandemie-Zeit ausgehen. Zum anderen hat aber auch der Impfschutz der Menschen in den letzten Jahren deutlich nachgelassen."

Der Schutz, den eine Keuchhusten-Impfung biete, lasse bereits nach etwa fünf Jahren nach. "Deshalb ist es wichtig, dass sowohl die Kinder als auch die Betreuenden und Erwachsenen um sie gut geschützt sind", erklärte der Arzt. Für Erwachsene ist Keuchhusten nicht lebensbedrohlich. Säuglinge hingegen können durch die Krankheit sterben.

Keuchhusten: vor allem gefährlich für Kinder

Für Säuglinge ist Keuchhusten eine lebensbedrohliche Krankheit. Für Erwachsene ist die Krankheit zwar weniger gefährlich, dennoch mahnt Florian Hölzl zur Impfung. "Bei Erwachsenen kann sich die Krankheit in wochenlangem Husten zeigen, und damit können die Erwachsenen natürlich auch die Kinder infizieren", sagte Hölzl.

In ganz Baden-Württemberg hat die Zahl der Keuchhusten-Erkrankungen in diesem Jahr deutlich zugenommen.

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Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt jedem Erwachsenen, mindestens einmal die Keuchhusten-Impfung auffrischen zu lassen. "Außer man hat häufig Kontakt zu Kindern und Neugeborenen", ergänzte der Mitarbeiter des Gesundheitsamts. "Zum Beispiel als Eltern oder als Betreuungsperson - dann sollten sie die Impfung häufiger auffrischen."

Hygienemaßnahmen während Corona-Pandemie zeigten Wirkung

Dass sich in den vergangenen Jahren deutlich weniger Menschen mit Keuchhusten infiziert hatten, führt Hölzl auch auf Corona-Maßnahmen zurück. "Die Hygienemaßnahmen und Einschränkungen, die es während der Corona-Pandemie gab, haben geholfen, die Infektionen gering zu halten", erklärte Hölzl.

Die Keuchhusten-Impfung schütze nicht vollständig vor einer Erkrankung. Dennoch sei die Impfung auch bei Erwachsenen eine wichtige Maßnahme, um Kinder zu schützen. "Wir haben das auch bei Corona und bei Masern gesehen", sagte der Facharzt. "Auch wenn der Schutz nicht hunderprozentig ist, trägt die Impfung dazu bei, einen Schutzmantel um Risikopersonen zu bilden."

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