Symbolbild Erzieherin mit Kindern  (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Teilweise bis zu 50 Prozent der Kinder krank

Infektionswelle rauscht durch Kitas und Schulen in BW

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Die Schulen und Kitas in Baden-Württemberg verzeichnen eine starke Krankheitswelle. Teilweise sind die Hälfte der Kinder krank. Auch beim Personal ist der Krankenstand hoch.

Die Zahlen sind eindeutig: In Baden-Württemberg sind aktuell überdurchschnittlich viele Kinder krank, auch Betreuerinnen, Betreuer sowie Lehrerinnen und Lehrer sind betroffen. Beispielhaft dafür stehen die Kindertagesstätten in Schwäbisch Hall. In den vergangenen drei Wochen waren dort im Schnitt gut die Hälfte der Kinder krank - erkältet, Grippe oder eine der sonstigen üblichen Winterinfektionen. Auch bei den pädagogischen Fachkräften sind die Reihen gelichtet, meint Christoph Klenk vom Fachbereich frühkindliche Bildung der Stadt Schwäbisch Hall.

"Wir haben auch viele kranke Erzieherinnen, aber dadurch dass natürlich weniger Kinder da sind, kann der Betreuungsschlüssel natürlich noch aufrechterhalten werden."

Bisher keine Schließungen in Schwäbisch Hall

Kleines Trostpflaster: Dadurch, dass so viele Kinder krank zuhause bleiben, können auch mit der dezimierten Zahl an Betreuerinnen und Betreuern noch alle Kinder betreut werden. Bisher gibt es daher keine zeitlichen Einschränkungen oder Kitaschließungen in Schwäbisch Hall, aber es werden Gruppen zusammengelegt.

"Wir haben im Moment circa 200 krank gemeldete Kinder und Jugendliche. Der Betrieb ist jetzt mehr oder weniger auf den Vertretungsbetrieb reduziert. Wir haben 18 von 60 Lehrkräften krank gemeldet, wir tun das Möglichste, dass wir den Betrieb so gut es geht sichern können."

An den Schulen sieht das Bild ähnlich aus: Außergewöhnlich viele erkrankte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. Im evangelischen Schulzentrum in Michelbach an der Bilz sind gut ein Drittel von den 600 Schülerinnen und Schülern krank gemeldet. Eine heftige Krankheitswelle mit grippalen Infekten laufe durch die Schule, und betreffe alle, so Schulleiter Ralph Gruber.

Außergewöhnliche viele Krankheitsfälle im Hohenlohekreis

Ob es nur grippale Infekte sind, weiß man nicht so genau, auf Corona wird an der Schule nicht mehr getestet. Nach zwei Jahren Maskenpflicht sei der Immunschutz vielleicht einfach reduziert, vermutet Schulleiter Gruber.  So stellt sich die Lage an vielen Schulen im Land derzeit dar.

"Auch in unserem Schulamtsbezirk gibt es einen jahreszeitlich und durch die Grippe, et cetera bedingten Krankenstand. An einzelnen Standorten sind die Ausfälle erhöht - sowohl auf Lehrerseite als auch bei Schülerinnen und Schülern. "

Nicht jede Schule ist betroffen, aber auch im Hohenlohekreis sieht die Lage ähnlich aus. Hier bestätigt das Schulamt Künzelsau, dass die Grippewelle und andere Infektionskrankheiten außergewöhnlich viele Krankheitsfälle an den Schulen mit sich bringt.

Höhepunkt der Krankheitswelle vermutlich durch

In der Breiteichgrundschule in Schwäbisch Hall konnte der Betrieb in vollem Umfange aufrechterhalten werden, auch wenn viele Lehrer krank waren oder noch sind. Manche Klassen waren erheblich dezimiert in den vergangenen Tagen. Der Schulleiter Frank Walter sieht den Scheitelpunkt der Welle als überschritten an, "aber es gab tatsächlich Klassen, in denen über 40 Prozent erkrankt waren". Walter hofft, dass ein Ende der Krankheitswelle jetzt mit abnehmenden Fällen in Sicht ist.

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SWR