Die Bundespolizei am Stuttgarter Flughafen hat am Dienstag einen 38-jährigen Mann verhaftet. Er soll sich als Polizist ausgegeben und damit Bargeld, Schmuck und persönliche Dokumente im Wert von rund 130.000 Euro erbeutet haben. Laut der Staatsanwaltschaft hatte der 38-Jährige ein Ehepaar vor Einbrüchen gewarnt. Am Telefon soll er ihnen deshalb dazu geraten haben, ihre Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen.
Täter geben sich auch als Staatsanwaltschaft aus
Nach dem Anruf des angeblichen Polizisten erhielt das Ehepaar einen Anruf von angeblichen Mitarbeitern der Staatsanwaltschaft, so die Bundespolizei. Sie sollen die Schilderungen des falschen Polizisten bestätigt haben. Das Paar habe daraufhin 28.000 Euro von der Bank abgehoben und das Geld mit Wertgegenständen in eine Tasche gepackt, darunter Schmuck im Wert von rund 100.000 Euro sowie persönliche Dokumente wie ihre Reisepässe und Testamente. Die Tasche übergaben sie dann dem 38-Jährigen.
Funkzellen- und Verbindungdaten bringen Ermittler auf die Spur
Der angebliche Polizist konnte laut Staatsanwaltschaft durch die Auswertung von Funkzellen- und Verbindungsdaten festgestellt werden. Als der Haftbefehl ausgesprochen wurde, befand er sich zwar im Urlaub in der Türkei. Als er von dort zurückkehrte, wurde er direkt bei der Ankunft am Flughafen Stuttgart festgenommen. "Offenbar war ihm nicht bewusst, dass die Staatsanwaltschaft bereits einen Haftbefehl gegen ihn ausgesprochen hatte", sagte eine Sprecherin der Bundespolizei dem SWR. Der 38-Jährige befindet sich nun in Untersuchungshaft.