Julia Barth hatte große Pläne, sie wollte Musicaldarstellerin werden. Doch ein Virus beendete ihre Träume. Bei der 38-Jährigen kam die Krankheit mit einem Pfeifferschen Drüsenfieber. Seither leidet Julia Barth an chronischer Erschöpfung - auch Fatigue-Syndrom (CFS) oder Myalgische Enzephalomyelitis (ME) genannt.
Eine verhängnisvolle Krankheit, die durch verschiedene, herkömmliche Viren verursacht werden kann. "Also es fing an mit Krampfanfällen. Dann bin ich in der Reha gewesen, konnte plötzlich nicht mehr laufen, gar nicht mehr laufen. Und ja irgendwann kam dann halt mein ganzheitlicher Arzt darauf, dass es eventuell ME/CFS sein könnte", erzählt Julia Barth.
Julia Barth sitzt nun im Rollstuhl, kann an manchen Tagen kaum aus dem Bett aufstehen und ist auf Hilfe angewiesen. Ihre Mutter unterstützt sie im Alltag. Das große Problem dieser Krankheit: Sie ist kaum erforscht, Medikamente gibt es keine, Therapien nur begrenzt. Die 38-Jährige ihre Hoffnungen auf eine Blutwäsche.
Hoffnung auf Therapie durch Blutwäsche
Sie hofft, dass sie dadurch wieder mehr am Leben teilnehmen kann. Fünf Durchgänge würden Julia Barth rund 12.000 Euro kosten. Die Blutwäsche hat bei Betroffenen schon zu Erfolgen geführt, Studien dazu gibt es aber nicht, betont der Stuttgarter Internist Joachim Strienz.
Erfolgsversprechend klingt auch die Sauerstoff-Therapie im Höhentraining. Die sorgt nach Angaben von Mediziner Strienz dafür, dass sich die Zelle wieder regeneriert. Diese Therapie will Sven Wendler machen, auch er ist Fatigue-Patient. Der 51-Jährige ist mobil. Er kann selbständig laufen, aber längere Spaziergänge sind für ihn unmöglich. Der Krankenpfleger bekam nach einer Grippe ME/CFS.
Fatigue: Kleine Einkäufe sind manchmal möglich
An guten Tagen kann er noch zum Bäcker oder Metzger gehen. An anderen Tagen bleiben selbst kleine Dinge im Haushalt liegen. Der Patient hatte Glück, denn seine Krankheit wurde von Medizinern erkannt. Nur bei der Krankenkasse und Ämtern musste Sven Wendler für die Anerkennung kämpfen. Mit der Hilfe der Angehörigen hat er es aber geschafft.