Bau des Shoppingcenters

Dreiländergalerie in Weil am Rhein kostet 150 Millionen Euro

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Matthias Zeller

Das umstrittene Riesenshoppingcenter „Dreiländergalerie“ wird wesentlich teurer als zunächst angenommen. Gründe dafür sind laut Bauherr unter anderem Corona und der Krieg in der Ukraine.

Zwei Bürgerentscheide hat es gebraucht, um das Shoppingcenter "Dreiländergalerie" in Weil am Rhein (Landkreis Lörrach) durchzusetzen. Die Weiler hatten befürchtet, dass ein derart großes Shoppingcenter den übrigen Einzelhandel verdrängen und die Straßen verstopfen könnte. Immerhin erwartet der Investor bis zu 30.000 Besucher täglich. Mittlerweile ist der Rohbau aber abgeschlossen - zwischen Bahn, B3 und dem Weiler "Kaufring". Nun hat das Center-Management bekannt gegeben, dass mit Mehrkosten von rund 50 Millionen Euro zu rechnen ist. Damit steigen die Gesamtkosten des Baus auf rund 150 Millionen.

Corona und Krieg in der Ukraine lassen Preise explodieren

Center-Manager Andreas Thielemeyer spricht von Lieferproblemen in Folge von Corona und den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Er habe zwar noch nie ein solches Center eröffnet, aber das sei sicherlich eine der schwierigsten Center-Neuentwicklungen, die es gebe. Ein Teil der Mehrkosten sei aber auch durch eine höherwertige Ausstattung des Centers entstanden.

Dreiländergalerie in Weil am Rhein (Foto: SWR, Dreiländergalerie)
Rohbau der Dreiländergalerie, die nun mit 150 Millionen Euro rund 50 Prozent teurer wird als zunächst angenommen.

Shoppingcenter als Kaufkraft binden

Ziel der Stadt ist es, mit der "Dreiländergalerie" Kaufkraft in Weil am Rhein zu binden, die bislang in die Nachbarstadt Lörrach abfließt. Die "Dreiländergalerie", die am Endhaltepunkt der Tramlinie von Basel nach Weil am Rhein liegt, zielt auf Kundschaft aus dem weiten Umkreis.

Weniger Schweizer Touristen im Ort

Während Corona habe das Online-Shopping zugenommen. Der Anteil der Schweizer Einkauftouristen in Deutschland sei hingegen gesunken. Das hat auch der Weiler Gastwirt Andreas Ott vom Hotel "Ott" beobachtet, das direkt neben dem neuen Center liegt. Der Anteil der Schweizer sei im Ort nicht mehr so groß wie früher.

Besondere Marken sollen Schweizer Kunden anlocken

Genau deswegen setzt der Investor Cemagg bei der Vermietung auf Mieter, die im Umkreis nicht vorhanden sind. Rund 90 Prozent der 25.000 Quadratmeter an Einzelhandels- und Gastronomieflächen sind schon vermietet und setzt auf Marken, die die Basler bei sich nicht finden. Konkret sind das unter anderem Mode-Marken wie Peek & Cloppenburg, Levis oder Marc o'Polo. Aber auch Alnatura und Rewe, die es jetzt schon direkt nebenan gibt, wollen in die Dreiländergalerie einziehen. Noch sind einige Menschen aus Weil skeptisch, ob das Center tatsächlich so viele Menschen anziehen wird, wie von Investor und Stadt erwartet.

Eröffnung in diesem Herbst

Die Eröffnung des Centers ist für Herbst 2022 geplant. Einen konkreten Termin will der Bauherr allerdings noch nicht nennen. Zu groß seien nach wie vor die Unwägbarkeiten, heißt es.

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