Radfahrer fahren auf dem Radschnellweg zwischen BöblingenSindelfingen und Stuttgart an einer Aufschrift auf dem Asphalt vorbei. (Archivbild) (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christoph Schmidt)

Ziel sind 860 Kilometer

Radwegeausbau in BW kommt nur schleppend voran

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Die BW-Landesregierung will bis 2030 Hunderte Kilometer neuer Radwege bauen lassen. Im vergangenen Jahr war das Programm aber nicht auf Kurs. Das soll 2024 besser werden.

Die baden-württembergische Landesregierung will bis 2030 rund 860 Kilometer neuer Radwege bauen. Will sie ihr Ziel halten, muss der Radwegeausbau aber an Fahrt gewinnen. Im Jahr 2023 wurden lediglich 27 Kilometer Radwege an Bundesstraßen und 42 Kilometer Radwege an Landesstraßen fertiggestellt, wie das Verkehrsministerium in Stuttgart mitteilte. Ginge das Bauprogramm in diesem Tempo weiter, wären bis 2030 nur rund 500 Kilometer fertig.

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Ausbau der Radwege im Land soll beschleunigt werden

Allerdings will das Ministerium in diesem Jahr schneller werden: Das Ziel sind 35 Kilometer an Bundes- und 81 Kilometer an Landesstraßen. Dabei sollen die Kosten pro Streckenkilometer sinken. Für den Ausbauplan für 2024 sollen insgesamt 55,7 Millionen Euro bereitstehen, davon 30,7 Millionen Euro aus Landesmitteln und 25 Millionen Euro an Fördermitteln des Bundes. 2023 wurden laut BW-Verkehrsministerium insgesamt 40 Millionen Euro ausgegeben.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sieht den Ausbau des Radnetzes in Baden-Württemberg als zeitgemäß: Da Fahrrad mache "nachhaltig mobil. Dafür sind alltagstaugliche, sichere und durchgängige Radwege wichtig". Sein Ministerium verweist auf die bereits 2016 beschlossene Strategie, wonach mehr Menschen im Land vom Auto auf das Rad umsteigen sollen. Priorität habe der Alltagsverkehr, die Förderung des Tourismus ist demgegenüber nachrangig.

Bis 2030 sollen mindestens 20 Radschnellwege entstehen

Wenn das Rad eine echte Alternative zum Auto - etwa für Pendler - sein soll, dann geht es nicht nur um den Radweg ins nächste Dorf oder einen anderen Stadtteil, sondern auch um längere Strecken. Baden-Württemberg hat sich hier vorgenommen, bis 2030 mindestens 20 sogenannte Radschnellwege (RS) zu bauen.

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In Planung seien aktuell 21, so das Ministerium. Bereits in Bau sind der RS 1 zwischen Stuttgart und Herrenberg (Kreis Böblingen), der RS 15 zwischen Mannheim und Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) und der RS 4 zwischen Stuttgart und Ebersbach an der Fils (Kreis Göppingen). Wirklich voran ging es 2023 dem Ministerium zufolge aber nur auf dem RS 1 um 1,6 Kilometer und dem RS 15 um 2,4 Kilometer.

Land prüft Überdachung mit Solarpaneelen

Mehr ein Wunsch als ein festes Vorhaben ist den Angaben zufolge hingegen, den Radwegeausbau zugleich mit einer Mehrfachnutzung im Sinne der Nachhaltigkeit zu verbinden. Bei solarfähigen Fahrbahnbelägen sei die Technik noch nicht so weit, bei Überdachungen mit Solarpaneelen sehe man dagegen mehr Potenzial. "Im Bereich der Radschnellwege wird derzeit der Einsatz der aufgeständerten Bauweise auf deren Anwendbarkeit und Eignung bei ausgewählten Radschnellwege-Projekten geprüft", so das Verkehrsministerium.

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