Opal Interims-Oper Mannheim (Foto: SWR)

Ersatzspielstätte des Mannheimer Nationaltheaters

"Oper am Luisenpark" nicht vor 2024 nutzbar

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Sechs Jahre lang wurde die Sanierung de Nationaltheaters Mannheim vorbereitet – aber genützt hat es nichts. Im Moment steht das Haus ohne seine wichtigsten Ersatzspielstätten da.

Es war eine echte Hiobsbotschaft: Kurz vor Weihnachten wurde bekannt, dass die wichtigste Ersatzspielstätte des Mannheimer Nationaltheaters eine massives Problem hat. Das Unternehmen, das die „Oper am Luisenpark“ (Opal) mit einer Kapazität von 800 Sitzplätzen bauen sollte, ist pleite. Seit Dezember ruhen dort die Arbeiten. Davon entmutigen lassen will sich der geschäftsführende Intendant des Nationaltheaters aber nicht.

Opal Interims-Oper Mannheim wir teurer (Foto: SWR)
Die Bauarbeiten für die "Oper am Luisenpark" ruhen

"Wir brauchen das Opal als Ersatzspielstätte, und wir werden alles tun, so schnell wie möglich dort spielen zu können."

Zukunft des Bauprojekts noch unklar

Wie genau das Problem gelöst werden soll, ist aber nach wie vor unklar. Solange das Insolvenzverfahren noch nicht eröffnet ist, ist nach Angaben des Nationaltheaters unklar, ob es Chancen auf einen Investor gibt, der das Gebäude weiter baut – oder ob das Theater selbst in die Bresche springen muss.

Das Nationaltheater Mannheim (Foto: SWR, Ronald Wittek)
Das Nationaltheater Mannheim wird für über 240 Millionen Euro saniert

Theaterkino ebenfalls noch nicht fertig

Das Opal ist aber nicht die einzige Baustelle: Auch das Theaterkino auf dem ehemaligen US-Militärgelände Franklin ist noch nicht fertig. Aber das soll sich bald ändern.

"Es bleibt dabei: In Franklin werden wir im Februar eröffnen."

Um dieses Ziel zu erreichen, muss vermutlich bis zum letzten Moment gepinselt und geschraubt werden. Eins ist aber jetzt schon klar: Bis die "Oper am Luisenpark" fertig gestellt ist, wird es noch viele Monate lang dauern. Frühestens in der nächsten Spielzeit 2023/2024 wird das Gebäude bezugsfertig sein. Der Baurückstand der rund 17 Millionen Euro teuren Leichtbauhalle beträgt laut Opern-Intendant Albrecht Puhlmann mindestens ein Dreivierteljahr.

Weniger Abonnements und Zuschauerschwund

Ob die Geduld des Publikums so lange ausreicht, muss sich aber erst noch zeigen. Das derzeit ausgedünnte Angebot kostet das Nationaltheater bereits jetzt Abonnements und Zuschauer. Und auch die Opernsänger stellen sich die Frage, wie sie die Zeit bis zur Eröffnung der Ersatzspielstätte überbrücken können. Bariton Joachim Golls bleibt trotzdem gelassen. Er hat während der Corona Pandemie schon mal Eintrittskarten kontrolliert und inszeniert nun zum Spaß am privaten Mannheimer Oststadt-Theater eine Boulevardkomödie. Nicht das schlechteste Rezept, wenn es am Mannheimer Nationaltheater derzeit nicht viel zum Lachen gibt.

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