Der Mannheimer Cheftrainer des Tennis-Bundesligisten Grün-Weiß, Gerald Marzenell, hat den Bloomaul-Orden erhalten, einen Bürgerschaftspreis für heimatverbundene Mannheimer.
Ein Holzstock aus Jamaika, ein "Sombrero" aus Mexiko, Muscheln von verschiedenen Stränden . . ., in der Vitrine in seiner Wohnung im Mannheimer Stadtteil Feudenheim stapeln sich Mitbringsel aus aller Welt und die Pokale aus seiner aktiven Zeit als Tennisprofi. Gerald Marzenell schaut sie an. Seine Augen leuchten. Hinter jedem Teil steckt eine Geschichte. Rund 75 Länder hat er durch seine sportliche Tätigkeit bereist. Doch aus Mannheim wollte er nie weg, sagt der 60-Jährige voller Überzeugung. Hier ist sein Herz, sein Zuhause. Dass er jemals Träger des Mannheimer Bloomaul-Ordens werden würde, damit hatte er nie gerechnet.
Geboren ist Gerald Marzenell 1964 in Mannheim, im Stadtteil Seckenheim. Als kleiner Bub muss man sich ihn stets mit einem Ball unter dem Arm vorstellen. Seine Kindheit verbrachte er nämlich zwischen Fußball- und Tennisplatz, erinnert er sich. "Hauptsache Sport und Hauptsache Ball", sagt er und lacht dabei.
In Leimen wurde sein Talent entdeckt
Nach seinem Abitur am Lessing Gymnasium ging er für zwei Jahre zum College nach Houston in die USA, studierte dort Business Administration. Doch Sport stand immer im Vordergrund. Sein Talent wurde im Landesleistungszentrum in Leimen entdeckt, von Boris Breskvar, der später auch Boris Becker, Steffi Graf und Anke Huber trainierte. 16 Jahre lang trat Marzenell als Spieler an, dann widmete er sich der Trainertätigkeit, mit großem Erfolg.
Sechs Mal den Meistertitel nach Mannheim geholt
Seit 1997 ist er Teamchef der ersten Herrenmannschaft und Cheftrainer im Tennisclub Grün-Weiss Mannheim. Dort kann man ihn fast täglich mit seiner Tennisschule auf dem Platz erleben. Oder in der Bundesligasaison beim Koordinieren und Coachen. Mit der Bundesligamannschaft hier hat er sechs Mal die Deutsche Meisterschaft nach Mannheim geholt.
Sportförderung liegt ihm am Herzen
Vor allem liegt dem Vater zweier erwachsener Töchter die Jugendförderung am Herzen. Durch den Sport könne man junge Menschen begleiten, sie auf den Weg mitnehmen und ihnen Werte für das spätere Leben mitgeben. "Wenn du Kinder zum Sport hin bekommst, egal was für ein Sport, sind sie weg vom Handy, von der Straße, sie können da wachsen, es entstehen Freundschaften. Das darf man nicht unterschätzen", sagt der 60-jährige Sportler.
Ein Vernetzer und durch und durch "Monnemer"
Vor allem ist aber Gerald Marzenell jemand, der gerne Menschen vernetzt. Und wenn es darum geht sich für die Region einzusetzen, dann tut er das, ohne zu zweifeln. Er ist humorvoll, kommunikativ und zielbewusst und ein leidenschaftlichen Sportler, sagt die Ordens-Kommission. Das alles seien Gründe, Marzenell zum Träger des 54. Bloomaulordens zu machen.
Die Verleihung des Bloomaulordens ist in diesem Jahr am Sonntag, 18. Februar, im Mannheimer Oststadttheater im Stadthaus N1.