Partys vor Mitternacht - ein neuer Trend?

Frühes Feiern: Warum ein Heidelberger Club am Sonntagnachmittag geöffnet hat

Stand

Von Autor/in Sarah Hennings

Sonntagnachmittags im Club tanzen und dabei essen? Das geht jetzt im Toniq, einem Club in der Heidelberger Altstadt. Was macht die sogenannte "Frühschicht"-Party aus?

In der Heidelberger Altstadt öffnet der Nachtclub Toniq jetzt einmal im Monat sonntags seine Türen. Und zwar nicht wie an einem Freitag- oder Samstagabend üblich um kurz vor Mitternacht, sondern schon um 16 Uhr. Schluss ist dann um 21 Uhr. Die Idee der sogenannten "Frühschicht": Man geht früher feiern, kommt schneller ins Bett und ist entsprechend besser erholt. Das Konzept sei neu in Heidelberg, sagt Clubbesitzer Murat Aslantas. Bislang gebe es diese Partys eher in Städten wie Berlin und Frankfurt am Main.

Heidelberger Club startet neue Partyreihe am Sonntag

Murat Aslantas wollte schon immer am Sonntag eine Veranstaltung anbieten: "Viele haben Lust was zu machen. Und die Auswahl ist nicht so groß, vor allem jetzt in der kalten Jahreszeit." Bei Tageslicht im dunklen Nachtclub feiern - das kommt offenbar gut an: Etwa 100 Leute waren beim Auftakt am 19. Januar da, schätzt der Veranstalter. Das sind zwar deutlich weniger als an einem typischen Samstagabend mit im Schnitt etwa 450 Gästen, aber es hat auch Vorteile: Weil nicht so viel los ist, ist es auf der Tanzfläche auch nicht zu eng, findet ein Student, der beim Auftakt mit dabei ist. Gespielt wurden Pop-Songs der 90er und 2000er sowie R&B und Hip-Hop. Dazu gab es Snacks. Tickets kosten im Vorverkauf 19 Euro.

In einem Club in Heidelberg gibt es bei der "Frühschicht" auch ein Buffet.
Anders als sonst gibt es bei der "Frühschicht" ein Buffet mit Snacks.

Gemischtes Publikum bei "Frühschicht" in Heidelberg

"Das ist altersgerechtes Feiern. Wenn die Partys erst um 23 Uhr losgehen, komme ich nicht mehr runter von der Couch", sagt eine Frau während sie auf der Tanzfläche steht. Stattdessen kommt man pünktlich ins Bett und "kann am nächsten Morgen frisch zur Arbeit gehen". Ein anderer Gast ist ähnlich überzeugt: "Ich finde es super, dass man einfach tagsüber weggehen und Spaß haben kann." Auch Studenten sind am Sonntagnachmittag zum frühen Feiern im Club. "Wir haben eh nichts an einem Sonntag zu tun. Dann gehen wir hier hin und stauben ein bisschen leckeres Essen ab", sagt ein Student, der gemeinsam mit seinen Freunden auf der Party ist.

Auch Clubinhaber und Betreiber Murat Aslantas zieht nach der ersten Frühschicht eine positive Bilanz: "Es ist ja immer so, man steht auf und denkt sich 'Oh, ich bin müde', aber sobald man hier drin ist, ist man einfach wieder glücklich." Einmal im Monat will er künftig die Party am Sonntag veranstalten.

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"Frühschicht" im Club - auch in Mannheim angekommen

Auch in Mannheim wird vor der üblichen Partyzeit gefeiert. Damit ist der Party-Trend in beiden Großstädten der Rhein-Neckar-Region angekommen. Seit Anfang November gibt es zusätzlich zu den üblichen Partys die "Frühschicht" im "Zimmer". Der Club liegt mitten in den Mannheimer Quadraten und ist vor allem für elektronische Musik bekannt. "Wir haben die 'Frühschicht' ins Leben gerufen, weil wir gemerkt haben, dass viele Leute keine Lust haben, bis spät in die Nacht zu warten, um eine gute Party zu erleben", erzählt eine Sprecherin des Nachtclubs.

Gefeiert wird einmal im Monat, samstags von 19 Uhr bis 22:30 Uhr. Das Publikum sei "gut durchmischt" - Gäste zwischen Mitte 20 und Ende 60 wollen laut Veranstalter vor Mitternacht feiern gehen. Statt hartem Techno wird bei der "Frühschicht" eine "entspannendere Mischung" aus House, Classics und Disco gespielt. Ein Ticket kostet zehn Euro. Nach 22:30 Uhr können die Gäste selbst entscheiden, ob sie bleiben wollen oder nicht. Denn dann startet schon die nächste Party, zur üblichen Uhrzeit.

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