Eine Krankschreibung.

Auswertung der Krankenkassen

Krankschreibungen in Baden-Württemberg weiter auf Rekordniveau

Stand

Erkältungen, Rückenschmerzen und Depressionen: Auch 2023 haben sich in Baden-Württemberg wieder viele Arbeitnehmer krankgemeldet. Das zeigen Zahlen der Krankenkassen DAK und KKH.

Nach einem Rekord im Jahr 2022 hat sich der Krankenstand in Baden-Württemberg auch 2023 auf hohem Niveau festgesetzt. Wie im Jahr 2022 lag der Krankenstand auch in 2023 bei 4,7 Prozent, teilte die Krankenkasse DAK mit. Für die Analyse hat die Krankenkasse nach eigenen Angaben die Daten von 270.000 DAK-versicherten Beschäftigten in Baden-Württemberg auswerten lassen.

DAK: In Baden-Württemberg weniger Krankschreibungen als in anderen Bundesländern

Im Schnitt hatten die DAK-Versicherten rund 17 Fehltage im Land. Im Vergleich zu Versicherten in anderen Bundesländern waren die Menschen in Baden-Württemberg damit weniger krankgeschrieben. Bundesweit lag der durchschnittliche Krankenstand bei 5,5 Prozent.

Wegen der Erkältungswellen im Frühjahr und Herbst sei der hohe Krankenstand zwar nicht überraschend gewesen, aber dennoch alarmierend für die Wirtschaft in Baden-Württemberg, so Siegfried Euerle, Landeschef der DAK. Die hohen Fehlzeiten würden die Abläufe vieler Betriebe und Behörden beeinträchtigen. Aus Sicht der Krankenkasse braucht es deswegen eine "umfassende Offensive für das betriebliche Gesundheitsmanagement".

Öfter, aber kürzer krank

Während die Zahl der Krankschreibungen der Auswertung zufolge um 11 Prozent anstieg, ging die Dauer leicht zurück. Waren es im Jahr 2022 durchschnittlich noch 10,7 Tage, waren die Versicherten 2023 nach 9,5 Tagen wieder zurück am Arbeitsplatz.

Oft erkältet, aber auch psychische Erkrankungen

Am häufigsten fehlten die Versicherten laut DAK im vergangenen Jahr aufgrund von Erkältungskrankheiten - mehr als jeder fünfte Fehltag sei so begründet worden, hieß es. Am zweithäufigsten waren Befreiungen wegen Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems, also etwa Rückenschmerzen. Einen Anstieg habe es auch bei den psychischen Erkrankungen gegeben, teilte die Krankenkasse mit. Unter anderem bei Depressionen und Angststörungen seien die Fehlzeiten um rund 8,7 Prozent nach oben gegangen.

Zu einem ähnlichen Ergebnis wie die DAK kommt auch die Krankenkasse KKH. Demnach lag der Krankenstand im vergangenen Jahr bei 5,4 Prozent - und damit auf dem Niveau des Jahres 2022. Auch die KKH-Versicherten fehlten im vergangenen Jahr häufiger, aber dafür kürzer. Der Analyse liegen laut KKH Daten von rund 97.000 Versicherten in Baden-Württemberg zugrunde.

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