Ingo Wellenreuther aus Karlsruhe ist wieder Abgeordneter der CDU im Bundestag. Der 64-Jährige ist der Nachrücker für Diana Stöcker, die zur Oberbürgermeisterin in Weil am Rhein gewählt wurde. Er habe sein Mandat angenommen und sei bereits in Berlin, teilte Wellenreuther am Dienstagnachmittag dem SWR mit.
Platz für Wellenreuther im Bundestag wurde im März frei
Wellenreuther hatte sich für die Entscheidung einige Wochen Zeit genommen. Schon im März war klar, dass ein Platz für ihn im Bundestag frei werden würde. "Die Tendenz geht in die Richtung. Ich muss allerdings schauen, ob und wie ich es organisieren kann, da ich beruflich sehr eingebunden bin", hatte er damals gesagt.
Der Jurist kennt den Bundestag in Berlin gut. Von 2002 bis 2021 hatte der CDU-Politiker den Wahlkreis Karlsruhe-Stadt im Bundestag vertreten. 2002 über die Landesliste der CDU eingezogen, gewann er den Wahlkreis mehrmals direkt, bevor er sein Direktmandat 2021 an die grüne Kandidatin Zoe Mayer verlor.
Listenplatz acht reichte dem CDU-Politiker damals nicht, um erneut in den Bundestag einzuziehen. Zunächst hatte Wellenreuther auf Platz drei der Nachrückerliste gestanden. Nach dem Ausscheiden von Michael Hennrich, dem Tod von Wolfgang Schäuble und der Wahl von Diana Stöcker war der Weg für Wellenreuther aber doch wieder frei.
Siege, aber auch Niederlagen - Wellenreuthers bewegte politische Karriere
Der Jurist Wellenreuther war unter anderem Richter am Landgericht Karlsruhe, bevor er 2002 für die CDU in den Bundestag einzog. Von 1999 bis 2013 war er außerdem Mitglied im Karlsruher Gemeinderat. Wie Stöcker wollte auch Wellenreuther Oberbürgermeister werden: 2007 in Mannheim und 2012 in Karlsruhe - beide Male vergeblich. Bis 2020 amtierte Wellenreuther zehn Jahre lang als Präsident des Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC.