Volocopter nicht bei Olympia in Paris (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Picture Alliance)

Zulassung steht noch aus

Dämpfer für Volocopter? Pariser Räte kritisieren Pläne für Flugtaxis bei Olympia

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Andreas Fauth
Ein Bild von Andreas Fauth (Foto: SWR, Patricia Neligan)

Das Bruchsaler Unternehmen Volocopter hält an seinem Ziel fest, 2024 erste kommerzielle Flugtaxis steigen zu lassen. Am geplanten Start bei den Olympischen Spielen in Paris gibt es Kritik.

Der Stadtrat der Stadt Paris hat sich in dieser Woche gegen den Einsatz von elektrischen Flugtaxis in der Stadt ausgesprochen. Die Worte der Räte waren deutlich: Das Projekt sei "absurd" und nicht gut für die Umwelt, da ja erst mal nur ein Passagier neben einem Piloten mitfliegen könnte. Außerdem sei der Stromverbrauch vergleichsweise hoch. Kurz: ein "nutzloses Gerät für besonders priviligierte Menschen", wie französische Medien ein Ratsmitglied zitieren.

Dämpfer für Flugtaxi-Pläne in Paris

Wie Volocopter betont, handelt es sich bei den Aussagen der Pariser Räte nur um eine Empfehlung. Die Entscheidung über den Einsatz von senkrecht startenden Flugtaxis rund um die olympischen Spiele in Paris im Juli und August 2024 soll der französische Verkehrsminister fällen - wohl Anfang kommenden Jahres. Noch fehlt dem Bruchsaler Unternehmen ohnehin die dafür notwendige Zulassung der Agentur der Europäischen Union für Flugsicherheit (EASA).

Bruchsal: Volocopter weist Kritik zurück

Geht es nach Volocopter, sollen bereits bei den olympischen Spielen 2024 Flugtaxis Passagiere befördern. Unter anderem auf der Seine ist eine Start- und Landeplattform geplant. Die kritischen Stimmen aus dem Rat der Stadt Paris zeigten, dass man noch viel Aufklärungsarbeit leisten müsse, so Unternehmenssprecherin Helena Treeck gegenüber dem SWR. Dass die Flugtaxis erst einmal nur wenige Passagiere transportieren könnten, sei dem Anfang des Projekts geschuldet. Irgendwann werde es massentauglich sein.

Wir wollen aber nach wie vor die Ersten sein!

Rennen um erste kommerziellen Flüge

Die Konkurrenz auf dem Markt für Flugtaxis ist groß. Neben Volocopter streben zum Beispiel auch das Münchner Start Up Lilium oder die kalifornischen Unternehmen Archer und Joby Aviation kommerzielle Flüge an. Dafür benötigen die Anbieter aber eine Zulassung. Volocopter geht davon aus, die Zulassung von der EASA noch im kommenden Jahr zu erhalten. Man sei im ständigen Austausch mit der Behörde. Ob es bis zu den olympischen Spielen im Sommer reicht? "Das sei mal dahingestellt", so Helena Treeck.

Das "VoloCity" genannte Modell von Volocopter erinnert an eine Mischung aus Hubschrauber und Drohne. Es startet senkrecht und fliegt elektrisch. Wenn die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen sind, soll das Flugtaxi eines Tages autonom fliegen, zunächst aber mit einem Piloten.

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