Direkt an der B500, nicht weit weg von Ruhestein (Ortenaukreis) erklärt Charly Ebel, Chef-Ranger im Nationalpark Schwarzwald, passiere es immer wieder, dass Fichtenkreuzschnäbel überfahren werden.
Streusalz picken ist für Vögel lebensgefährlich
Wenn die Landschaft von Schnee bedeckt ist, dann gehen die Vögel auf die Straße und schauen, wenn frisch gestreut ist, nach den Salzkörnchen. Und dann wird's kritisch, erklärt der Fachmann. Beim Picken vergessen sie offensichtlich alles um sich herum und werden immer wieder von Autos erfasst.
Streusalz auf der Straße Darum sterben gerade so viele Finken im Schwarzwald 🐦
Etliche Vögel sterben gerade im Schwarzwald. Der Grund: Sie werden von Autos überfahren. Das könnt ihr dagegen tun.
Vögel brauchen Mineralien für die Verdauung
Streusalzkristalle picken die Vögel nur, wenn eine geschlossene Schneedecke längere Zeit die Erde bedeckt und sie sonst keine anderen Mineralien finden können. Die brauchen sie für die Verdauung.
Rund hundert Opfer in den letzten Jahren
In diesem Winter wurden bislang nur einzelne tote Tiere auf der Straße gefunden. In den letzten Jahren sind mehr als einhundert Fichtenkreuzschnäbel überfahren worden, berichtet Charly Ebel. Einige Exemplare haben es ausgestopft ins Naturparkzentrum geschafft.
Ansonsten mögen die lebenden Artgenossen Fichtensamen am liebsten, aber auch die Körner der Bergkiefer werden mit dem Schnabel, wie mit der Pinzette aus den Zapfen herausgeholt. Grundsätzlich fühlen sie sich im Winter pudelwohl. Mit Schnee und Kälte haben sie keine Probleme, erklärt der Experte.
"Unsere kleinen Schwarzwaldpapageien" nennt der Experte die Fichtenkreuzschnäbel, weil die Tiere in ihrem roten und grünen Gefieder wie Farbkleckse in den Bäumen wirken. Und es sind auch die einzigen Vögel im Nordschwarzwald, die im Winter brüten, weiß er noch zu berichten:
Über eine Million getötete Wildtiere
In Baden-Württemberg werden jährlich über eine Million Wildtiere überfahren, schätzt der Experte. Im Nationalpark versuche man jeden Tag die Tiere zu schützen, erklärt Charly Ebel, da gehöre natürlich auch jeder einzelne Fichtenkreuzschnabel dazu.
Langsamer fahren und aufpassen
Damit möglichst wenige dieser geselligen Vögel, aber auch keine anderen Tiere Verkehrsopfer werden, informiert das Nationalparkzentrum und bittet aufmerksam und rücksichtsvoll unterwegs zu sein.