Das neue zentrale Großklinikum Mittelbaden soll am Rastatter Münchfeldsee entstehen. Dies war das Ergebnis eines langjährigen Findungsprozesses. Der neue Klinikbau kann allerdings nur mit Zustimmung des Baden-Badener Gemeinderats in Planung gehen.
Baden-Badener Gemeinderat stellt Bedingungen
Die Kurstadt stellt hierfür aber Bedingungen: Der Landkreis müsse seine Beteiligung am Klinikum erhöhen, im neuen Namen des Klinikums müsse auch Baden-Baden vorkommen und es müsse einen Gemarkungsaustausch mit Rastatt geben, sodass in den Geburtsurkunden künftig auch Baden-Baden eingetragen werden könne.
Ein solcher Gemarkungsaustausch ist aber nicht unproblematisch und muss grundsätzlich von der Landesregierung genehmigt werden. Auch das Regierungspräsidium muss seine Zustimmung geben. Möglich ist ein Austausch von Grundstücken zwischen zwei Gemeinden nur bei kommunal bedeutenden Projekten. Dies, so Experten, sei hier der Fall.
Klinikum stößt an logistische Grenzen
Das neue zentrale Großklinikum mit einem gebündelten medizinischen Angebot ist aus Sicht der Ärzte dringend notwendig. Thomas Iber, medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Mittelbaden, sagte gegenüber dem SWR, dass das derzeitige Klinikum Mittelbaden aus den 1970er Jahren bereits jetzt an logistische Grenzen stoße.
Wegen in der Region weit verstreuten medizinischen Zuständigkeiten sei es allein im vergangenen Jahr zu rund 1.600 Patientenverlegungen zwischen den Klinikstandorten gekommen. Um die rund 300.000 Menschen in der Region zu versorgen, so Iber, sei das neue Zentralklinikum dringend notwendig.
Neues Klinikum soll 2029 eröffnen
Die Planungen für das neue Klinikum am Rastatter Münchfeldsee sind derzeit im Zeitplan. Eine Eröffnung ist für 2029 anvisiert. Eine Ablehnung durch den Baden-Badener Gemeinderat würde das Projekt aber verzögern, so Iber.
Die endgültige Beschlussfassung über die Bedingungen zur Zustimmung für das neue Zentralklinikum am Münchfeldsee ist in der Baden-Badener Gemeinderatssitzung am 28. November vorgesehen.