CDU-Chef Friedrich Merz und Baden-Württembergs Landesinnenminister Thomas Strobl (beide CDU) haben das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) besucht. Die Politiker besichtigten unter anderem eine Anlage, die Kohlenstoffdioxid - kurz CO2 - aus der Luft entnehmen soll. Danach wird es in einen stabilen und festen Wertstoff umgewandelt, der weiter verarbeitet werden kann. Die Anlage ist seit Dezember 2022 im Betrieb.
Merz: Forschung schon sehr weit
Merz bezeichnete das KIT bei seinem Besuch als "die führende Institution in Deutschland in der Forschung und in der universitären Lehre." Man sei hier in der "Spitzenforschung". Der CDU-Chef erklärte außerdem, er informiere sich darüber, "was wir im Bereich der Umwelttechnologien schon haben und was wir in Zukunft noch machen können."
Kommunizieren Forschende Fortschritt zu wenig?
"Ich will hier keine Vorwürfe machen, aber ich persönlich wusste zu wenig. Das geht glaube ich vielen Kolleginnen und Kollegen in der Politik so und in der Gesellschaft auch", sagte Merz gegenüber dem SWR. Als Wunsch äußerte Merz eine verstärkte Interaktion zwischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, der Politik und der Wirtschaft. Hier seien alle drei Seiten in der Bringschuld.
KIT-Präsident will über Fachpresse und Fachorgane gehen
In den Augen des KIT-Präsidenten Holger Hanselka kommunizierten die Forschenden nicht zu wenig. "Kommunizieren heißt immer es gibt einen Sender und einen Empfänger", sagt der Wissenschaftler. "Das ist nicht so, dass man damit jeden Menschen in Deutschland erreicht." Um auch bei den Entscheidungsträgern anzukommen, möchte Hanselka vor allem den Weg über die Fachpresse und Fachorgane gehen.
Merz: "Problem Klimawandel" durch Technologien lösen
Nach seinem Besuch fühle Friedrich Merz sich nun in seiner Grundhaltung bestätigt, dass das "Problem Klimawandel" nicht durch Verbote und Regulierungen gelöst werden könne. "Wir müssen regulieren, keine Frage - aber der größere Teil der Lösungen liegt in Technologien. Und die sehen wir hier", führte Merz aus.