Katzencafé in Karlsruhe kann Beschäftigte nicht bezahlen

Kündigungen im Katzencafé

Ausstehende Gehälter: Cats Café in Karlsruhe droht das Aus

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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Seit 2017 gibt es in Karlsruhe ein Katzencafé. Etliche Katzen haben dort ein Zuhause gefunden und werden von den Gästen verwöhnt. Jetzt droht das Aus: Acht Beschäftigte haben wegen ausstehender Gehälter gekündigt.

"Heute wegen Krankheit geschlossen“ steht auf einem Zettel an der Tür zum Cats Café. Drinnen sitzen Katzen und schauen durch die Fenster nach draußen.

Drei bis vier Monatsgehälter stehen aus

Heute geschlossen, manchmal ist es geöffnet, sagen zwei ehemalige Mitarbeiter des Katzencafés in der Karlsruher Innenstadt. Ihnen fehlen Tausende Euro, das Gehalt von drei bis vier Monaten. Lange habe sie gewartet, bis sie gekündigt hat, sagt Janina Ness. Sie arbeitete früher in der Küche des Cafés. Der Arbeitsplatz habe ihr gefallen, die Kolleginnen und Kollegen hätten sich gut miteinander verstanden.

"Es war uns einfach wichtiger, einen angenehmen Arbeitsplatz zu haben. Erst als die Gehälter ganz ausgeblieben sind, wurde es wirklich zum Problem."

"Nicht genügend Geld für Miete und Einkäufe"

Vor einem Jahr begannen die Probleme, erzählt die Köchin. Sasha-Oliver Fabian hat neben ihr in Teilzeit im Karlsruher Katzencafé gearbeitet. Ihm fehlen mittlerweile rund 3.000 Euro. Die Inhaberin des Cafés fragte er immer wieder, wo sein Geld bleibe. Sie habe selbst nicht genügend Geld für Einkäufe und Miete, habe ihm die Betreiberin mitgeteilt. Acht Beschäftigte haben mittlerweile wegen ausstehender Zahlungen gekündigt.

"Sie hat eigentlich nie genau erklären können, woran es eigentlich liegt ."

Inhaberin ruft zu Spenden für Katzencafé auf

Die Inhaberin des Cats Café hat auf eine Anfrage des SWR nicht reagiert. Über Facebook ruft sie dazu auf, für das Karlsruher Katzencafé zu spenden. Durch die Corona-Pandemie rutschte das Café bereits in eine erste Krise. Jetzt spitzt sich die Lage offensichtlich zu. Sie sei einfach nicht kompetent genug, um den Betrieb zu leiten, glaubt die ehemalige Köchin.

"Es geht ja um Lohn, der nicht bezahlt worden ist, und deswegen sehen wir der Gerichtsverhandlung positiv entgegen."

Nach Arbeitsgerichtstermin droht Zwangsvollstreckung

Die Inhaberin dürfte überfordert sein, glaubt auch Christian Schick von der Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) in Karlsruhe. Auf Schreiben und Fristen habe die Betreiberin des Katzencafés nicht reagiert, sagt er. Im Januar entscheidet das Karlsruher Arbeitsgericht. Der Gewerkschafter erwartet ein Urteil zugunsten der Mitarbeiter. Danach werde die Gewerkschaft nochmals die Zahlung der Gehälter anmahnen und notfalls die Zwangsvollstreckung einleiten.