Das katholisch-evangelische Krankenhausprojekt in Karlsruhe ist beendet: Die Evangelische Diakonissenanstalt Karlsruhe-Rüppurr, bisher gemeinsam mit dem St-Vincentius-Verein Träger der ViDia Kliniken, zieht sich aus der Trägerschaft zurück. Der St-Vincentius-Verein soll in Zukunft alleiniger Träger werden.
Diakonissenanstalt rückt Altenpflege in den Fokus
Erst 2016 hatten sich die katholische Vincentius-Klinik und das evangelisch geführte Diakonissenkrankenhaus in Rüppurr zusammengeschlossen und gemeinsam die ViDia Kliniken gegründet. Jetzt zieht sich die Diakonissenanstalt aus dem christlichen Gemeinschaftsprojekt zurück, um in Zukunft vermehrt auf Altenpflege zu setzen. Hier hat die Diakonissenanstalt zuletzt zwei neue Pflegeheime eröffnet.
"Die Anforderungen im Krankenhauswesen werden immer umfangreicher, die Arbeit immer anstrengender. Daher wollen wir unsere Kräfte auf die Altenpflege konzentrieren."
Damit endet die 172-jährige Krankenhausgeschichte der Diakonissenanstalt in Karlsruhe-Rüppurr. Vorstand und Pfarrerin Ulrike Rau berichtet, dass die Entscheidung intern durchaus für Traurigkeit gesorgt hat, der Schritt allerdings gut überlegt sei.
St-Vincentius-Verein bedauert Entscheidung zu ViDia
Beim St-Vincentius-Verein bedauert man das Ende der Zusammenarbeit mit dem evangelischen Partner. Zwar habe sich die Absicht, die Trägerschaft zu beenden, in ersten Gesprächen angedeutet. Als die Entscheidung im Dezember 2022 dann aber endgültig gefallen war, sei man trotzdem überrascht gewesen. Auch weil man versucht hatte, die Diakonissenanstalt mit verschiedenen Vorschlägen zu einer weiteren Zusammenarbeit zu überreden, so Hubert Streckert, Vorsitzender des St-Vincentius-Vereins.
Übernahme der Trägerschaft soll im Sommer erfolgen
Stattdessen müssen beide Parteien jetzt die Übernahme der Anteile regeln. Der St-Vincentius-Verein will alleiniger Träger werden, ein neuer Partner sei nicht beabsichtigt. Im Optimalfall soll die Übernahme der Anteile bereits im Sommer geregelt sein, spätestens aber bis zum Jahresende.
Für den Krankenhausbetrieb in den ViDia Kliniken soll sich dadurch aber nichts ändern. Auch wenn die Kliniken in Zukunft nur noch katholisch geführt sind, soll weiter der christliche Gedanke im Vordergrund stehen, so ViDia Aufsichtsrat Marc Wurster.