Im "Technologiezentrum Wasser" in Karlsruhe wird das Abwasser der Stadt aus Kläranlagen auf Coronaspuren überprüft (Foto: SWR, Greta Hirsch)

Mehr Spuren des Erregers gefunden

Corona im Abwasser: Zahl der Infizierten nimmt in Karlsruhe wieder zu

Stand
AUTOR/IN
Greta Hirsch
SWR-Redakteurin Greta Hirsch Autorin Bild (Foto: SWR, Rebekka Plies)

Die Zahl der Coronainfizierten ist in Karlsruhe wieder etwas angestiegen. Das zeigt das aktuelle Abwassermonitoring des "Technologiezentrums Wasser".

In Karlsruhe ist die Zahl der Coronainfizierten wieder leicht angestiegen. Das zeigt das aktuelle Abwassermonitoring des "Technologiezentrums Wasser". "In den letzten Wochen ging es wieder deutlich runter", erklärt Andreas Tiehm, Abteilungsleiter im Bereich Wassermikrobiologie. "Das ist das, was wir im Sommer auch erwartet haben." Seit drei oder vier Wochen habe man aber wieder einen leichten Anstieg.

Video herunterladen (42,9 MB | MP4)

Abwasser in Karlsruhe liefert neue Erkenntnisse

Seit drei Jahren führen die Experten in Karlsruhe das Abwassermonitoring regelmäßig durch. Von mehreren Hunderttausend Einwohnerinnen und Einwohnern landet das Abwasser im Karlsruher Klärwerk und wird aktuell alle zwei Wochen auf Spuren des Coronavirus überprüft. Sind mehr Menschen infiziert, landen auch mehr Spuren in der Toilette und somit auch im Abwasser. Anders als bei den Gesundheitsämtern werden hier auch Infizierte erfasst, die nicht beim Arzt waren oder getestet wurden.

Ob die Zahl der Coronainfektionen in der Stadt Karlsruhe sinkt oder steigt, kann Andreas Tiehm an den Ergebnissen des Abwassermonitorings ablesen (Foto: SWR, Greta Hirsch)
Ob die Zahl der Coronainfektionen sinkt oder steigt, kann Andreas Tiehm an den Ergebnissen des Abwassermonitorings ablesen

Neue Corona-Welle im Winter?

Ob die Zahlen bedenklich sind, kann Tiehm nicht sagen. Zwar seien die Ergebnisse des Abwassermonitorings recht präzise, sie zeigen jedoch nur Trends auf, ob die Infektionszahlen hoch- oder runtergehen. Inzidenzen oder eine exakte Zahl der Infizierten lassen sich damit nicht bestimmen.

"Wir müssen auf jeden Fall wissen, wie die Trends sind, um rechtzeitig reagieren zu können", erklärt der Wassermikrobiologe. "Wir können das Abwasser dann auch nutzen, um zum Beispiel zu schauen, ob bestimmte Varianten vorhanden sind oder sich ausbreiten." Das Abwasser sei also ein wichtiges zusätzliches Informationstool.

"Wir müssen auf jeden Fall wissen, wie die Trends sind, um rechtzeitig reagieren zu können."

Im "Technologiezentrum Wasser" in Karlsruhe wird alle 14 Tage das Abwasser der Stadt und den Umlandgemeinden aus der Kläranlage auf Corona überprüft (Foto: SWR, Greta Hirsch)
Im "Technologiezentrum Wasser" in Karlsruhe wird alle 14 Tage Abwasser aus der Kläranlage auf Corona überprüft

Abwassermonitoring soll bundesweit eingesetzt werden

Der Forschungsbereich dürfte weiter an Bedeutung zunehmen, denn Abwassermonitorings sollen bundesweit ausgeweitet werden. In Zukunft könnte man damit das Wasser nicht nur auf Spuren von Corona überprüfen, sondern auch auf andere Viren oder beispielsweise Antibiotikaresistenzen.

Mehr zu Corona

Stuttgart

Personal und Patienten betroffen Wieder mehr Corona-Fälle am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart

Seit rund drei Wochen nehmen im Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart wieder die Corona-Fälle zu. Der Medizinische Geschäftsführer sieht zwei Ursachen dafür.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg