Das an das Landeskriminalamt angegliederte Kompetenzzentrum gegen Extremismus in Baden-Württemberg (konex) hat eine Werbekampagne in den sozialen Medien gestartet. Damit sollen vor allem Angehörige von Personen erreicht werden, die sich extremistischen Gruppierungen oder Weltanschauungen zugehörig fühlen. Die Landesregierung stellt für die Werbekampagne 100.000 Euro zur Verfügung.
Angehörige auf Beratungsangebot aufmerksam machen
Mit Fotos und Werbeclips auf Facebook, Instagram und Youtube will das Landeskriminalamt die Menschen im Umfeld von religiösen oder politischen Extremisten auf das Beratungsangebot von konex aufmerksam machen. Jeder Videoclip rückt dabei eine besondere Zielgruppe in den Fokus, also zum Beispiel Rechtsextremisten oder Islamisten.
"Wir müssen bekannter werden", sagte Anna-Katharina Kirsch, Geschäftsführerin von konex am Freitag in Stuttgart. Oft bekämen die Beraterinnen und Berater zu hören: "Wenn ich gewusst hätte, dass es euch gibt, wäre ich schon viel früher zu euch gekommen." Da die meisten Menschen nach Informationen im Internet suchen, habe man die Werbekampagne auf soziale Medien ausgelegt.
Bisher rund 100 Vorgänge im Jahr
Das Team von konex berät verschiedene Zielgruppen, sowohl Menschen mit extremistischem Hintergrund als auch deren Angehörige und Fachkräfte, die in ihrem Beruf mit dem Thema Extremismus zu tun haben. Das Angebot ist kostenfrei und kann auf freiwilliger Basis in Anspruch genommen werden. Bisher behandelt konex nach eigenen Angaben rund 100 Vorgänge im Jahr und begleitet eine niedrige zweistellige Zahl von Aussteigern. Durch die Werbekampagne sollen es mehr werden.